Tuberkulose: 30 Länder mit hoher Multiresistenzquote

Auch hierzulande ist Tuberkulose noch nicht besiegt. Zunehmend erschweren resistente Erreger die Therapie mit Antibiotika. 30 Länder kämpfen besonders mit dieser Form der Tuberkulose.

Ärztin mit Lupe über Landkarte

Krankheitslast ungleich verteilt

Tuberkulose-Bakterien (Mycobacterium tuberculosis) leben auf der ganzen Welt. Dennoch trifft die Erkrankung die Länder dieser Erde ganz unterschiedlich. Vor allem Armut und Mangelernährung machen es den Erregern leicht. Dies zeigt sich auch an den weltweiten Fallzahlen: Experten der WHO schätzen, dass etwa 80 Prozent der Tuberkulose-Neuerkrankungen in Südostasien (45 Prozent) und Afrika (25 Prozent) auftreten. Auf Europa entfallen etwa drei Prozent aller Tuberkulose-Neuerkrankungen, vor allem in osteuropäischen Staaten. Zu den fünf Ländern mit den meisten Tuberkulose-Neuerkrankungen (insgesamt 56 Prozent) gehören Indien, Indonesien, China, die Philippinen und Pakistan.

Mehrfach resistente Erreger als wachsendes Problem

Wo ohnehin schon viele Menschen an TB leiden, entwickeln die Erreger schneller Widerstandskräfte gegen die notwendigen Antibiotika. Versagen gleich mehrere der Medikamente, sprechen Mediziner von multiresistenter TB (MDR – englisch: multidrug resistant). Das hat schwerwiegende Folgen: Die Therapie einer MDR-Tuberkulose dauert lange (etwa 20 Monate), die Patienten benötigen andere Antibiotika-Wirkstoffe, die oft weniger gut wirken und mehr Nebenwirkungen verursachen. Nach Modellrechnungen von Wissenschaftlern könnten in 20 Jahren fast ein Drittel aller TB-Erkrankten in Russland von MDR-TB betroffen sein. Auf den Philippinen wären es etwa 12,4 Prozent, in Indien 8,9 Prozent und in Südafrika 5,7 Prozent. Experten sind sich einig: Die Erreger sowie ihre Empfindlichkeit auf Antibiotika vor der Therapie präzise zu bestimmen ist ein wesentlicher Baustein, um MDR-TB einzudämmen.

 

Quellen:

WHO

Ärzteblatt

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