Thrombose ohne klare Ursache: Krebsrisiko drei- bis viermal höher

Venöse Thromboembolien (VTE) stellen die gefährlichsten Komplikationen für Krebspatient*innen dar. Doch diese Gefäßverschlüsse können auch ein Anzeichen für eine bisher unentdeckte Krebserkrankung sein. Wenn bei einer erstmalig auftretenden Thrombose oder Embolie keine klare Ursache festgestellt werden kann, ist das Risiko einer verborgenen Krebserkrankung drei- bis viermal höher im Vergleich zu VTE, die durch bekannte Risikofaktoren verursacht wurden.

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Thrombose bei Krebs: Risiko in bis zu 30 Prozent der Fälle

Je nach Krebserkrankung müssen bis zu drei von zehn Patient*innen damit rechnen, eine Thrombose oder eine Embolie zu erleiden. Besonders häufig kommt es etwa bei Bauchspeicheldrüsenkrebs, Eierstockkrebs sowie bösartigen Tumoren in Lunge und Hirn zu VTE. Auch bei Krebserkrankungen der Lymphdrüsen, Nieren-, Magen- und Knochenkarzinomen sind Blutgerinnsel häufige Begleiterkrankungen. Da Menschen mit einer Krebserkrankung zudem häufiger an den Folgen der Gefäßverschlüsse versterben, raten Fachleute ihnen zu konsequenter Vorsorge. Dazu gehört etwa eine gut eingestellte und überwachte Behandlung mit blutverdünnenden Medikamenten.

Therapiekontrolle mit Labortests

Trotz leitliniengerechter Behandlung mit gerinnungshemmenden Medikamenten treten bei fünf bis zehn Prozent der Krebspatient*innen drei Monate nach einem Gefäßverschluss weitere Thrombosen auf. Dann sollte die Medikamentendosis erhöht werden. Zudem raten Fachmediziner*innen dazu, die Antigerinnungstherapie im Einzelfall auch langfristig durchzuführen. Bei der Abwägung von Nutzen und Risiko dieser längeren Therapie helfen Labortests auf C-reaktives Protein (CPR) und D-Dimere. Beide Werte geben Aufschluss über die Gerinnungsaktivität des Blutes.

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