Schilddrüsenfehlfunktionen: 30 Prozent Schwankung beim TSH-Wert

Zu den wichtigsten Laborwerten bei Diagnose und Therapie einer Schilddrüsenunterfunktion oder -überfunktion gehört der TSH-Wert (Thyroidea stimulierendes Hormon) im Blut. Bei seiner Messung und Auswertung gilt es, genau hinzusehen und gut zu interpretieren: Der Wert schwankt sowohl im Verlauf des Lebens als auch im Tagesverlauf – von morgens bis abends mitunter um bis zu 30 Prozent.

Ein Mann fasst sich mit der linken Hand an den Hals.
Taras Chernus | Fotolia

Frühwarnsystem TSH-Wert

TSH wird in der Hirnanhangsdrüse gebildet und steuert die Produktion der Schilddrüsenhormone T3 und T4. Er eignet sich daher als wichtiger Suchwert, um Fehlfunktionen des Organs frühzeitig zu erkennen. Liegt der TSH-Wert im Blut schon zu hoch, die Werte der Schilddrüsenhormone jedoch noch im Normalbereich, sprechen Fachleute von einer latenten Unterfunktion. Ein zu niedriger TSH-Wert in Kombination mit normalen T3- und T4-Werten spricht für eine sich ankündigende Überfunktion der Schilddrüse.

Tageszeit und Alter berücksichtigen

Wie viel TSH die Hirnanhangsdrüse ausschüttet, hängt von der Tageszeit und dem Lebensalter ab. Besonders viel TSH gelangt zwischen zwei bis vier Uhr in der Nacht ins Blut; am Abend zwischen 18 und 20 Uhr liegen die Werte dagegen am niedrigsten. Je nach Zeitpunkt der Blutabnahme können daher auch die Werte schwanken. Mit zunehmendem Alter ändert sich auch der normale TSH-Wert: Während ein Wert über vier Milli-Einheiten pro Liter (mU/l) bei Menschen zwischen 18 und 70 Jahren als erhöht gilt, steigt dieser Grenzwert bei den 70- bis 80-Jährigen auf 5,0 mU/l und bei über 80-Jährigen auf 6,0 mU/l.

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