Nierenversagen: jeder fünfte Fall wegen Bluthochdruck

Zu den größten Risikofaktoren, eine Nierenschwäche zu entwickeln, gehört Bluthochdruck. Expert*innen gehen davon aus, dass jedes fünfte Nierenversagen auf zu hohe Blutdruckwerte zurückgeht. Problematisch: Nierenerkrankungen führen ihrerseits zu Bluthochdruck – der dann wiederum die Nierenschwäche verstärkt. Eine konsequente Behandlung von Bluthochdruck könnte 12.000- 15.000 Dialysefälle bei Menschen mit Nierenerkrankungen verhindern.

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Blutdruck mindestens einmal im Jahr kontrollieren lassen

Von Bluthochdruck sprechen Fachleute, wenn Mediziner*innen im Schnitt an zwei Tagen einen systolischen (oberen) Wert über 140 mmHg und einen diastolischen (unteren) Wert über 90 mmHg ermitteln. Liegen die Werte konstant zu hoch, verhärten und verengen sich die feinen Gefäße in der Niere und können ihre Filterfunktion immer weniger erfüllen. Schnell entsteht dann ein Teufelskreis, da geschädigte Nieren ihrerseits mehr Hormone produzieren, die den Blutdruck in die Höhe treiben. Fachleute raten daher dazu, den Blutdruck mindestens einmal pro Jahr ärztlich kontrollieren zu lassen – unabhängig davon, ob eine Nierenerkrankung bekannt ist oder nicht.

Mehr als 200 Milligramm Eiweiß im Urin als Warnsignal

Bei Menschen, deren Nierenschwäche sich durch zu viel Eiweiß im Urin bemerkbar macht, wirkt sich der Bluthochdruck besonders negativ auf die Nierenfunktion aus. Den Eiweißwert im Urin überprüfen Mediziner*innen mittels Urintest. Eine gesunde Niere scheidet pro Tag höchstens 200 Milligramm Eiweiß aus, davon höchstens 30 Milligramm des Bluteiweißes Albumin. Höhere Werte sollten unbedingt mit weiteren Untersuchungen zur Nierengesundheit abgeklärt werden. Liegt bereits eine eingeschränkte Nierenfunktion vor, kann eine konsequente Senkung des Blutdrucks dafür sorgen, dass Betroffene erst deutlich später an die Dialyse müssen.

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