Ungewollt kinderlos: 80 Prozent der Betroffenen lassen sich nicht untersuchen

Der Anteil ungewollt kinderloser Frauen und Männer im Alter zwischen 20 und 50 Jahren liegt bei 32 Prozent. Einer Studie des Bundesfamilienministeriums zufolge haben sich jedoch 75 Prozent aller betroffenen Frauen und 80 Prozent aller betroffenen Männer noch nie hinsichtlich ihrer Fruchtbarkeit untersuchen lassen.

Ursachen bei Mann und Frau

Bei jedem fünften ungewollt kinderlosen Paar liegen die Ursachen bei Mann und Frau. Beide sind dann nur bedingt fruchtbar. Dennoch neigen Männer den Studienergebnissen zufolge mit zunehmendem Alter dazu, die Ursache primär bei der Frau zu vermuten: Im Alter von 20 bis 29 Jahren gehen 81 Prozent von ihnen davon aus, dass es vermutlich an beiden liegt, dass sich keine Schwangerschaft einstellt. Bei den 40- bis 50-Jährigen glauben das nur noch 63 Prozent.

Laboruntersuchungen für den Mann

Neben einem Spermiogramm, bei dem unter anderem Anzahl, Form und Beweglichkeit der Spermien und der pH-Wert der Samenflüssigkeit bestimmt werden, können auch Hormonuntersuchungen bei der Ursachenforschung für ungewollte Kinderlosigkeit helfen. Die Produktion der Samenzellen hängt vor allem von der Ausschüttung des follikelstimulierenden Hormons (FSH), des Testosterons und des luteinisierenden Hormons (LH) ab. Bildet der Körper etwa zu wenig von den Steuerungshormonen, können Medikamente die Hodenfunktion wieder stabilisieren.