Nestschutz ab Woche 32

Schon im Mutterleib baut ein Baby seinen ersten Schutzschild gegen Krankheiten auf: Über die Nabelschnur erhält es eine „Grundausstattung“ mit wichtigen Antikörpern. Das sind Eiweißmoleküle, die Krankheitserreger erkennen können. Die Abwehrkräfte, die das Baby von der Mutter übernimmt, nennt man Nestschutz. Ab der 32. Schwangerschaftswoche schirmt er das Ungeborene gegen bestimmte Erreger ab.

Labortests schützen zusätzlich

Aber: Der Nestschutz ist kein Allheilmittel. Das Baby kann nur Antikörper gegen Krankheiten aufbauen, gegen die auch die Mutter immun ist. Aber leider lassen sich im Laufe der Schwangerschaft Infektionen nicht immer vermeiden. Zudem verändert sich der Immunstatus der werdenden Mutter in der zweiten Schwangerschaftshälfte: Zum Beispiel verlaufen Herpes- oder Grippeinfektionen schwerer. Um das Infektionsrisiko für Mutter und Kind so gering wie möglich zu halten, sollten Schwangere die Laboruntersuchungen im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge nutzen.

 

Rechtzeitig erkennen

Wie sich die Infektionen auf das Ungeborene auswirken, hängt auch davon ab, wann sich das Baby im Bauch ansteckt. So schaden einige Erreger wie Rötelnviren dem Baby in den ersten Wochen der Schwangerschaft am meisten. Andere Viren gefährden das Kind kurz vor oder während der Geburt am stärksten. Eine Chlamydien-Infektion ist beispielsweise gegen Ende der Schwangerschaft besonders kritisch: In 60 bis 70 Prozent der Fälle stecken sich die Kinder bei der Geburt an. Die Erreger können schwere Lungen- und Augenentzündungen auslösen.

 

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IPF-Faltblatt Infektionen in der Schwangerschaft

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