Richtige Diagnose senkt Sterblichkeit auf weniger als 10 Prozent
Fachmediziner*innen geben an, dass die Legionärskrankheit dank verbesserter Diagnostik und frühzeitigerer Therapie inzwischen in weniger als 10 Prozent der behandelten Fälle tödlich ausgeht. Zum Nachweis von Legionellen nutzen Mediziner*innen Antigen-Tests, PCR-Tests oder sie bestimmen Antikörper aus dem Blutserum. Da der Test auf Antigene im Urin am schnellsten ein Ergebnis anzeigt, wird er in etwa 80 Prozent der Fälle durchgeführt. Allerdings erkennt dieser Test nicht alle Arten von Legionellen. Darum raten Fachleute zur Anzucht einer Bakterienkultur. Sie kann aus Material gewonnen werden, das Patientinnen aushusten. Aus der Kultur können Labormediziner*innen mittels Molekulardiagnostik genau bestimmen, welcher Legionellen-Stamm die Infektion ausgelöst hat – und gezielt dagegen behandeln.
Regelmäßig Wasserqualität prüfen
Beobachtungen des Robert Koch-Instituts (RKI) zufolge stecken sich etwa 75 Prozent der Erkrankten im privaten sowie beruflichen Umfeld an. Jede*r fünfte Erkrankt*e infiziert sich auf Reisen mit Legionellen. Legionellen vermehren sich vor allem in Wasserleitungen von Gebäuden. Ideal dafür sind Temperaturen zwischen 20 und 45 Grad. Heißes Wasser bzw. Temperaturen ab 60 Grad töten die Erreger ab. Auffällig: Für das Jahr 2020 stellten Fachleute fest, dass 70 Prozent der Infektionen im privaten/beruflichen Umfeld aus Gebäuden stammten, die nicht regelmäßig auf die Wasserqualität untersucht werden müssen.