HPV: 60 bis 80 Prozent Infizierte weltweit

Infektionen mit Humanen Papillomaviren (HPV) gehören zu den weltweit häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen (STI). Deutlich mehr als jeder zweite Erwachsene hat im Laufe seines Sexuallebens eine oder mehrere HPV-Infektionen durchgemacht.

 

Eine HPV-Infektion kann zu Genitalwarzen (Kondylomen) führen. Hochrisikotypen dieser Viren (HR-HPV) lösen jedoch auch Gebärmutterhalskrebs aus. Dennoch sind sich viele Menschen in Deutschland nicht bewusst, dass HPV beim Sex übertragen werden können.

 

HPV weitgehend unbekannt

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) fragt im Rahmen ihrer Studie „AIDS im öffentlichen Bewusstsein“ regelmäßig nach, welche STI den Einwohnern in Deutschland bekannt sind. In der letzten Befragung aus dem Jahr 2012 nannten nur drei Prozent der Befragten ab einem Alter von 16 Jahren Kondylome als STI.

 

Alter und Geschlecht bestimmen mit

Mädchen und Frauen betrifft diese STI deutlich häufiger als Männer. Experten gehen davon aus, dass bei etwa der Hälfte aller Frauen um 25 Jahre eine HPV-Infektion vorliegt. Bei Frauen über 30 Jahren stellen Mediziner die Infektion nur bei zwei bis acht Prozent fest. Hintergrund: Die Genitalschleimhaut junger Frauen scheint anfälliger für HPV zu sein und kann aufgrund tendenziell häufiger wechselnder Sexualpartner keine Immunität entwickeln.

 

Vorsorge nutzen, Risiko klären

Von den über 150 Typen des HP-Virus gelten zwölf als krebsauslösend, vor allem die HR-HPV-Typen 16 und 18.  Zehn Jahre kann es dauern, bis sich eine chronische Infektion mit den HR-HPV zu Gebärmutterhalskrebs entwickelt. Frauen sollten jährlich bei der gynäkologischen Krebsfrüherkennungsuntersuchung abklären lassen, ob Zellveränderungen am Gebärmutterhals vorliegen (Pap-Test). Wie wichtig diese Vorsorge ist, belegen Statistiken: In Ländern ohne Pap-Vorsorgeuntersuchung erkranken von 100.000 Frauen jährlich 30 bis 40 an Gebärmutterhalskrebs. In Ländern mit Pap-Test bei der Vorsorge sind es acht bis zehn Frauen.

 

Quellen:

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)

Gynäkologische Klinik an der Charité, Berlin

 

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