Hepatitis C: 75 Prozent der Infektionen ohne Symptome

Chronisch krank zu sein, ohne es zu wissen – eine unheimliche Vorstellung. Bei Hepatitis C kommt das allerdings häufig vor. In etwa 75 Prozent der Fälle verläuft die Krankheit ohne Symptome. Bei 50 bis 85 Prozent der Infizierten wird sie chronisch. Im schlimmsten Fall tritt die Wahrheit erst ans Licht, wenn der Arzt Jahre später eine Leberzirrhose oder Leberkrebs feststellt. So weit muss es aber nicht kommen. Ist Hepatitis C erst einmal diagnostiziert, kann sie dank neuer Medikamente heute besser behandelt werden denn je.

 

So kann es zur Infektion kommen

Für Hepatitis C gibt es bis heute keinen Impfstoff. Deshalb kann sich potenziell jeder anstecken, der mit dem Blut eines Infizierten in Kontakt kommt. Viele Infektionen gehen auch heute noch auf verunreinigte Bluttransfusionen in den 1980er Jahren oder unsaubere Spritzen zurück. Auch sexuell kann der Erreger – allerdings seltener als bei Hepatitis B – übertragen werden. 2013 registrierte das Robert Koch-Institut 5.124 Fälle von Hepatitis C in Deutschland. Insgesamt sind hierzulande etwa 400.000 bis 500.000 Menschen infiziert, viele von ihnen, ohne es zu wissen.

 

Die Behandlung ­ist (Geno-)Typfrage

Ob ein Patient an Hepatitis C leidet, kann nur ein Labortest zweifelsfrei klären. Blutuntersuchungen spüren sowohl Antikörper als auch das Erbgut des Virus auf und zeigen, ob jemand akut infiziert ist oder die Krankheit bereits überstanden hat. Außerdem kann das Labor feststellen, zu welchem von sechs so genannten Genotypen der Erreger zählt. Davon hängt ab, welche Behandlung die beste ist.

 

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Quellen:

Deutsche Leberhilfe

Robert Koch-Institut

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