FSME bei Kindern: 25 Prozent mit schwerem Krankheitsverlauf

Zecken achten nicht auf das Alter ihrer Opfer: Sie befallen sowohl Kinder als auch Erwachsene. Dabei können sie Frühsommermeningoenzephalitis (FSME) übertragen. Bricht die Erkrankung aus, verläuft sie meistens zwar mild. In jedem vierten Fall entwickelt sich nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) jedoch ein schwerer Verlauf.

Bis zu zwei Drittel mit neurologischen Folgeschäden

Eine FSME-Infektion macht sich in der ersten Phase durch grippeähnliche Beschwerden bemerkbar. 70 Prozent der Betroffenen leiden an Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Meist ist die Erkrankung damit ausgestanden. Bei schweren Verläufen geraten die auslösenden Viren jedoch ins zentrale Nervensystem (ZNS) und können zu Gehirn-, Hirnhaut- und Rückenmarksentzündungen führen. Kommt es bei Kindern zu einer Erkrankung mit ZNS-Beteiligung, bleiben Studien zufolge bei bis zu zwei Dritteln der kleinen Patientinnen und Patienten Langzeitfolgen wie Konzentrationsprobleme, Gedächtnis- oder Gleichgewichtsstörungen zurück.

Unklare neurologische Beschwerden: acht Prozent mit FSME-Infektion

Klagt ein Kind nach einem Zeckenstich über grippeähnliche Symptome, sollten Eltern zügig ärztlichen Rat hinzuziehen. Das gilt auch, wenn unklare neurologische Beschwerden auftreten: Schwedische Fachleute stellten in einer Studie bei acht Prozent der Kinder, die wegen solcher Symptome im Krankenhaus behandelt werden mussten, eine FSME-Infektion fest. Bei Verdacht können Laboruntersuchungen die Diagnose sichern. So weisen spezifische Antikörper gegen den Erreger und eine erhöhte Zellzahl in der Rückenmarksflüssigkeit eindeutig auf eine FSME-Erkrankung hin.

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