Faktor Familie: Thromboserisiko um 50 Prozent erhöht

Nur alte Menschen brauchen Stützstrümpfe? Von wegen. Gerade jüngere Menschen und Männer unterschätzen häufig die Gefahr, an Thrombose zu erkranken. Doch bei langem Liegen nach einer Operation, bei starkem Übergewicht oder Tabakkonsum kann eine Erkrankung auch in jungen Jahren auftreten. Sind Thrombophilien in der Familie bei mehr als drei Familienmitgliedern verbreitet, erhöht sich das Thromboserisiko sogar um 50 Prozent.

Jährlich erleidet in Deutschland einer von 1.000 Menschen eine Thrombose. Frauen haben ein doppelt so hohes Risiko wie Männer – etwa durch eine Schwangerschaft oder die Einnahme der Anti-Baby-Pille.

 

Anzeichen erkennen

Besenreiser oder angeschwollene Knöchel können erste Anzeichen für eine Venenschwäche sein. Wenn die Beine schmerzen, sich schwer anfühlen oder gar verfärben, sollte spätestens ein Arzt aufgesucht werden. Deutschlandweit weist nur jeder Zehnte keine Anzeichen einer Venenerkrankung auf, bei 59 Prozent hingegen zeigen sich zumindest Besenreiser. Eine tiefe Beinvenenthrombose haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts etwa drei bis fünf Prozent bereits erlebt.

 

Bluttest zeigt Ursachen auf

Betroffene können mit speziellen Bluttests ihre Thromboseanfälligkeit abklären lassen. Für die häufigste Ursache einer Thrombose, einem Defekt des Gens mit Gerinnungsfaktor V genügt ein einzelner Test. Für die anderen Varianten der Thrombophilie sind weitere Bluttests nötig. Neben dem Mangel an gerinnungshemmenden Stoffen wie dem Protein C kann auch ein Mangel an Gerinnsel abbauenden Enzymen eine Thrombose verursachen.

 

Quellen:

Robert Koch Institut

 

Mehr lesen:

IPF-Faltblatt Thrombose und Thrombophilie