Durchimpfrate muss bei 95 Prozent liegen

Um Masern auszurotten, müssen 95 Prozent der Bevölkerung zweimal gegen die Krankheit geimpft sein. Nach Ansicht von Experten ist Deutschland davon weit entfernt. Eine Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ergab: Nur jeder Vierte der nach 1970 Geborenen weiß, dass Masern keine harmlose Kinderkrankheit sind.

Spritze mit Grippeschutzimpfung liegt auf gelbem Impfpass.

Krankheit verläuft bei Erwachsenen schwerer

Besonders 2013 stiegen die Meldezahlen aufgrund massiver regionaler Masernausbrüche an. Die Mediziner des Robert Koch-Instituts zählten 1.773 Masernfälle. 2012 waren es nur 165. Die Krankheit traf es nicht nur Kinder. Knapp zwei Drittel der Betroffenen erkrankten im Alter zwischen zehn und 40 Jahren. Bei Erwachsenen verläuft die Krankheit häufig schwerer. Sie haben häufig mit  Komplikationen zu kämpfen. So musste nach Angaben des RKI etwa die Hälfte der Masernpatienten im Alter zwischen 20 und 49 Jahren im Krankenhaus behandelt werden.

 

STIKO empfiehlt Nachimpfung

Nach Ansicht von Kinder- und Jugendmedizinern bestehen vor allem bei jungen Erwachsenen, die in den 1980er und 1990er Jahren geboren wurden, große Impflücken. Die STIKO empfiehlt allen, die nach 1970 zur Welt kamen, ihren Impfstatus zu überprüfen und fehlende Impfungen nachzuholen. Wichtig: Damit die Impfung wirklich schützt, sind zwei Impfdosen erforderlich. Besonders aufmerksam sollten Frauen mit Kinderwunsch ihren Impfschutz prüfen: Wenn sie selbst nicht gegen Masern immun sind, können sie ihren Neugeborenen keinen Nestschutz mitgeben. Dann drohen Masern schon im frühen Säuglingsalter und können schwere Behinderungen verursachen.

 

Quellen:

Robert Koch-Institut

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

Kinder- und Jugendärzte im Netz

 

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