Brustkrebs: Biomarker helfen jeder vierten Patientin

Bei etwa 20 bis 30 Prozent der Brustkrebs-Patientinnen führen bestimmte Zellrezeptoren (HER2) zu aggressiven Krankheitsverläufen. Biomarker ermöglichen es, diese frühzeitig zu erkennen.

Labortest auf HER2 vor Therapie

Über den HER2-Rezeptor empfangen Körperzellen an ihrer Oberfläche Wachstumssignale und leiten sie ins Zellinnere weiter. Viele Rezeptoren an der Zelloberfläche führen dazu, dass die Zelle sich häufig teilt und der Tumor schnell und unkontrolliert wächst. Um die Dichte der Rezeptoren im Tumorgewebe zu bestimmen, untersuchen Labormediziner eine Gewebeprobe, indem sie Zellschnitte anfärben. An der Art und Weise, wie die Zellen sich verfärben, erkennen die Mediziner, ob und wie viel des Wachstumsfaktors HER2 im Tumorgewebe vorhanden ist.

 

Therapiekontrolle im Labor

Stellt der Arzt im Labor fest, dass das Krebsgewebe übermäßig viel HER2 produziert, ist eine Antikörper-Behandlung sinnvoll. Auch im Verlauf der Therapie wird dieser Wert regelmäßig gemessen. So kontrollieren die Ärzte, wie gut die Behandlung anschlägt. Die Untersuchung hilft zudem dabei, Patientinnen nicht unnötig zu belasten: Frauen, in deren Gewebe sich HER2 nur in normalem Maße nachweisen lässt, benötigen in der Regel andere Chemotherapeutika als Patientinnen mit HER2-positiven Brusttumoren. Der Wirkstoff Trastuzumab etwa wirkt bei ihnen voraussichtlich nicht. Der Test sorgt dafür, dass Betroffene die richtigen Medikamente erhalten.

 

Quellen:

RKI: Krebs in Deutschland 2011/2012

Deutsche Krebsgesellschaft

 

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IPF-Faltblatt Tumore 

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