Blasenkrebs: Jeder zweite Fall durch Rauchen

Etwa die Hälfte aller bösartigen Tumoren der Blase geht auf Tabakrauch zurück – sowohl bei aktiven Raucher*innen als auch bei Menschen, die als Passivraucher*innen das giftige Gemisch regelmäßig unfreiwillig einatmen. Fachleute raten insbesondere Risikogruppen zu regelmäßigen Urintests.

Die Infografik zeigt einen Ring, der zur Hälfte aus Zigarettenrauch besteht.

Gefährliche Ablagerungen in der Blase

Tabakrauch enthält etwa 250 giftige Substanzen. Zusätzlich bringen Fachleute 90 weitere chemische Verbindungen, die beim Rauchen entstehen, mit Krebs in Verbindung - sie gelten als „krebserzeugend“ bzw. „möglicherweise krebserzeugend“. Mit jedem tiefen Zug am Glimmstängel gelangen sie in den Blutkreislauf, über die Filterfunktion der Nieren in den Urin und schließlich in die Blase. Dort lagern sie sich ab und können auf Dauer das Gewebe schädigen und bösartige Tumore verursachen. Wichtig zu wissen: Studien legen nahe, dass das Blasenkrebsrisiko auch für alle steigt, die an E-Zigarette oder Verdampfer nuckeln.

Frühzeitige Diagnose wichtig

Blasenkrebs verursacht lange Zeit keine Beschwerden. Etwa 30 Prozent der Betroffenen erhalten daher die Diagnose erst zu einem Zeitpunkt, zu dem der Tumor bereits in die Blasenwand eingewachsen ist oder gestreut hat. Dazu kommt: Bei Raucher*innen verläuft Blasenkrebs oft aggressiver. Studien zeigen, dass die Krankheit bei Raucher*innen früher auftritt und weiter fortgeschritten ist als bei Nichtraucher*innen. Umso wichtiger ist es, Beschwerden wie verfärbten Urin, häufigen Harndrang oder Unterleibsschmerzen  abklären zu lassen.

Urinuntersuchung für Hochrisikogruppen

Für Blasenkrebs gibt es noch kein verlässlichen Früherkennungsuntersuchungen. Behandlungsleitlinien empfehlen jedoch für Hochrisikogruppen wie Raucher*innen regelmäßige Urinuntersuchungen auf unsichtbares Blut im Urin, bevor Symtome auftreten. Dafür testen Labormediziner*innen zunächst mittels Schnelltest, ob eine Urinprobe Blut enthält. Ist dies der Fall, wird der Urin im Labor genauer analysiert.

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