Bis zu 50 Mal mehr Leberkrebs mit Hepatitis C

Langzeitstudien mit Patienten, die chronisch an Hepatitis C erkrankt waren, zeigen: Die Leberentzündung begünstigt das Entstehen von Krebsarten. Am deutlichsten zeigt sich dies bei Leberkrebs. Aber auch andere Organe sind den Studienergebnissen zufolge betroffen.

Mann im blauen Hemd hält sich die schmerzende Leber

Nicht nur die Leber leidet

Eine internationale Forschergruppe wertete eine umfangreiche Datensammlung aus. Im Rahmen der Chronic Hepatitis Cohort Study erfassten Wissenschaftler über 12.000 Patienten mit chronischer Hepatitis C und verfolgten ihren gesundheitlichen Werdegang.

Verglichen mit Menschen ohne Hepatitis C-Infektion erkrankten die Studienteilnehmer bis zu 49-mal häufiger an Leberkrebs. Die Forscher entdeckten aber auch, dass Krebserkrankungen der Bauchspeicheldrüse zweieinhalbmal häufiger auftraten. Tumore an Darm, Nieren, Lymphknoten und Lunge waren bis zu zweimal häufiger. Auch die Sterblichkeit war bei einigen dieser Krebserkrankungen erhöht, wenn eine chronische Hepatitis C vorlag. 

Genotyp bestimmen, Leberzirrhose verhindern

Leberkrebs – oder ein hepatozelluläres Karzinom (HCC), wie Onkologen sagen – entsteht hierzulande fast immer auf Grundlage einer bereits bestehenden Leberzirrhose. Nur bei weniger als 20 Prozent der Betroffenen kommt es aufgrund anderer Ursachen zu einem bösartigen Tumor in der Leber. Eine Leberzirrhose kann als Folge einer chronischen Hepatitis auftreten: Die Leberzellen werden durch die Infektion nach und nach zerstört, sodass das Lebergewebe zunehmend vernarbt. Stellen Mediziner eine Hepatitis C- Infektion fest, sollten weitere Labortests folgern. Der Grund: Es gibt verschiedene Untertypen des Hepatitis-C-Virus (Genotypen). Inzwischen können alle Genotypen erfolgreich behandelt werden – allerdings wirken manche Hepatitis-C-Medikamente nur bei bestimmten Genotypen.

 

Quelle:

Deutsche Krebsgesellschaft

Deutsche Leberhilfe e.V.

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