60 von 1.000 Fernreisenden mit Malaria und Durchfall

Moderne Mobilität fördert die Lust auf Fernreisen. Globetrotter begegnen dabei jedoch nicht nur fremden Kulturen, sondern auch fremden Erregern. Wissenschaftler werteten über 32.000 Daten von Reisenden aus Europa aus und stellten fest: 60 von 1.000 Fernreisenden erkranken an Malaria und Durchfall.

Mann mit Fieber schaut aufs Thermometer

Fieber nach Fernreisen immer untersuchen lassen

Gegen Malaria gibt es noch keine Impfung. Medikamenten vor und während der Reise können einer Infektion nicht immer vorbeugen. Darum raten Tropenmediziner jedem Patienten, der nach einem Aufenthalt in Malariagebieten an Fieber erkrankt, zu einer Blutuntersuchung. Das gilt unabhängig vom Fiebertyp: Insbesondere bei der Malaria tropica kann das Fieber völlig unregelmäßig verlaufen. Aufmerken sollten zudem Reiserückkehrer, die Glieder- und Rückenschmerzen sowie fieberhafte Durchfälle entwickeln. Nicht selten weisen auch solche Symptome auf eine Malaria-Infektion hin.


Bei Durchfall auch auf Darmparasiten untersuchen lassen

Durchfall auf Reisen klingt in der Regel nach zwei bis vier Tagen wieder ab. Halten die Symptome an, kann jedoch ein Darmparasit dahinter stecken. 30 von 1.000 Reisenden bringen etwa Giardia lamblia, einen Dünndarmparasiten, mit nach Hause. Die Infektion kann zu lange andauernden und über Jahre wiederkehrenden Durchfällen führen. Dazu kommen Beschwerden im Oberbauch, Betroffene verlieren Gewicht und leiden unter ausgeprägten Gasansammlungen im Bauchraum. Experten des Robert Koch-Instituts zählten für das Jahr 2015 in Deutschland 3.106 Erkrankungen dieser Art. Eine Infektion lässt sich mittels Stuhlproben und Antigentest nachweisen.

 

Quellen:

Robert Koch-Institut

The Lancet

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