1/24 Basalinsulin pro Stunde Zeitverschiebung

Für Diabetiker, die es in die Ferne zieht, gibt es eine einfache Faustregel, wie viel Insulin sie während der Reisezeit spritzen müssen: ein 24stel Basalinsulin pro durchquerter Zeitzone. Fliegt der Patient nach Osten, verkürzt sich der Anreisetag – der Körper benötigt 1/24 Insulin weniger pro Stunde Zeitverschiebung. Fliegt er nach Westen, verlängert sich der Tag – der Körper benötigt mehr.

Auf einer Reise etwa zur Fußball-WM in Brasilien beträgt der Zeitunterschied zwischen Berlin und Rio de Janeiro fünf Stunden; das Flugzeug fliegt Richtung Westen. Entsprechend müssen Diabetiker 5/24 Basalinsulin mehr spritzen als gewöhnlich. Diese Faustregel gilt vor allem bei längeren Flügen ab fünf und mehr überflogenen Zeitzonen. Bei nahen und kurzen Reisen empfiehlt es sich, die reguläre Insulinmenge beizubehalten. Eine Uhr sollte dabei auf der Uhrzeit des Heimatlandes eingestellt sein, um den Rhythmus einzuhalten.

 

Unterzuckerung vermeiden

Unterzuckerung sollten fernreisende Diabetiker zwingend vermeiden, betont das Reisemedizinische Zentrum des Bernhard-Nocht-Instituts aus Hamburg. Ihren Blutzuckerwert halten sie deshalb am besten bei 120 mg/dl statt im Normalwertbereich zwischen 60 und 100 mg/dl. Sackt der Blutzuckerspiegel trotz guter Vorbereitung stark ab, müssen Betroffene schnellstens zum Arzt. Um die Situation in der Landessprache erklären zu können bzw. für Außenstehende nachvollziehbar zu machen, bietet die Deutsche Diabetes Hilfe auf ihrer Webseite unter dem Menüpunkt „Reisen“ die wichtigsten Sätze in zwölf Fremdsprachen zum Ausdrucken an.

 

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Quellen:

Bernhard-Nocht-Institut

Deutsche Diabetes Hilfe

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