Wenn Adventsgewürze zur Allergiegefahr werden

Stollen, Lebkuchen, Zimtsterne und Spekulatius gehören zur Weihnachtszeit wie Punsch und Glühwein. Der weihnachtliche Geschmack ist jedoch nicht jedermanns Sache. Wer zum Beispiel an einer Gräserpollenallergie leidet, kann auch durch Gewürze wie Anis, Zimt, Muskat oder Nelken allergische Symptome entwickeln. Dann steckt eine Kreuzallergie dahinter. Mit Labortest können Mediziner*innen Allergien und Kreuzreaktionen zuverlässig feststellen und voneinander unterscheiden.

Die Illustration zeigt eine Christbaumkugel, auf der kreisförmig Gewürze abgebildet sind, die zu Allergien führen können.
IPF

Kreuzallergie: Verwechslung im Immunsystem

Heftige allergische Reaktionen auf Gewürze treten nach Angaben der Deutschen Haut- und Allergiehilfe e.V. eher selten auf. Auffallend häufig reagieren jedoch Menschen mit Pollenallergien allergisch auf Gewürze, die Lebkuchen und Weihnachtspunsch erst den typischen Geschmack verleihen. Mediziner*innen sprechen dann von einer Kreuzallergie: Das Immunsystem verwechselt Bestandteile der Gewürze mit den ursprünglichen Pollenallergenen.

Molekulare Allergiediagnostik für mehr Sicherheit

Kreuzallergien verursachen meist mildere Reaktionen als die zugrundeliegende Allergie. Dennoch ist es schon für die korrekte Therapie wichtig, zwischen Hauptallergen und Kreuzreaktion unterscheiden zu können. Dabei helfen molekulardiagnostische Tests. Sie bestimmen präzise die Beschaffenheit einzelner Allergene, sodass Mediziner*innen abschätzen können, obob eine Reaktion durch eine Kreuzallergie oder die ursprüngliche Allergie ausgelöst wurde. Molekulare Allergietests ermöglichen es zudem, das Risiko für schwerwiegende Symptome wie einen allergischen Schock besser zu erkennen. Das führt auch zu mehr Sicherheit bei der Diagnose: Bei besonders empfindlichen Patient*innen können Ärzt*innen die herkömmlichen Provokationstests durch Labortests ersetzen.

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