Venengesundheit: Achtung, Krampfadern!

Etwa 20 Prozent der Erwachsenen entwickeln im Laufe ihres Lebens Krampfadern. Die blauen Verästelungen unter der Haut sind mehr als ein kosmetisches Problem. Studien zeigen: Menschen mit Krampfadern tragen ein deutlich erhöhtes Risiko, Venenthrombosen zu erleiden. Wer zu Krampfadern neigt, sollte daher untersuchen lassen, wie es um die Gefäße und die Blutgerinnung steht, so das IPF zum Deutschen Venentag am Samstag, den 22. April 2023.

Frauenfüße und Unterschenkel
Martin Debus | Fotolia

Thrombose-Risiko unter der Haut

Krampfadern können sich leicht entzünden. Zwar entstehen daraus nur selten gefährliche Gefäßverschlüsse. Studien zeigen jedoch: Vor allem bei stark ausgeprägten Krampfadern steigt die Gefahr, eine Thrombose oder Embolie zu bekommen. Fachleute vermuten, dass die oberflächlichen Veränderungen auf ein geschädigtes Gefäßsystem hindeuten, das eine erhöhte Neigung zu Entzündungen und Thrombosen aufweist, die tiefliegende Venen verstopfen können. Geraten diese Gerinnsel in die Blutbahn und verstopfen etwa Adern in der Lunge oder im Gehirn, kann es zu Lungenembolie oder Schlaganfall kommen.

Thrombophilie mit Bluttest erkennen

Ob mit oder ohne Krampfadern: Fast zehn Prozent der Menschen in Deutschland tragen ein angeborenes erhöhtes Thromboserisiko. Zumeist stecken genetische Veränderungen bestimmter Blutgerinnungsfaktoren dahinter. Ob und welche Gerinnungsfaktoren betroffen sind, zeigen Labortests. Die häufigste Form der Thrombophilie wird durch eine Variante des Gerinnungsfaktors V ausgelöst. Rund sechs Prozent der Gesamtbevölkerung sind von dieser sogenannten APC-Resistenz betroffen, 30 Prozent aller venösen Thromboembolien gehen auf diese Mutation zurück. Mit einem speziellen Bluttest können Mediziner*innen die APC-Resistenz schnell nachweisen.

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