Ungewollt kinderlos: mit Labortests auf Ursachensuche

Babyboom in Deutschland: Statistiken zufolge steigt die Geburtenrate hierzulande seit fünf Jahren an. Diese gute Nachricht gilt jedoch nicht für alle Paare mit Kinderwunsch. Etwa jede fünfte Frau (22 Prozent) und jeder dritte Mann (32 Prozent) warten bereits zehn Jahre und länger auf ein Kind. Laboruntersuchungen bei Mann und Frau können dabei helfen, mögliche Stolpersteine auf dem Weg zum Wunschkind auszuräumen, so das IPF.

Kinderlose Schaukel

Sexuelle Gesundheit abklären

Um schwanger zu werden, braucht es in den meisten Fällen Zeit. Lässt eine Schwangerschaft nach zwölf Monaten jedoch immer noch auf sich warten, sollten Frau und Mann sich untersuchen lassen. Bei 30 bis 40 Prozent der Paare liegt eine biologische Störung bei einem der Partner vor; in 20 Prozent der Fälle sind beide Partner nur bedingt fruchtbar. Am häufigsten behindert eine Chlamydien-Infektion die Empfängnis. Die Geschlechtskrankheit ist weit verbreitet. Sie verursacht unter anderem Eileiterverschluss bei Frauen. Bei Männern führt sie zu Nebenhoden- und Prostataentzündungen.

Hormonhaushalt untersuchen lassen

Gerät der Hormonhaushalt des Organismus aus dem Gleichgewicht, können ebenfalls Fruchtbarkeitsstörungen auftreten. Unregelmäßige Monatsblutungen oder häufigere Zwischenblutungen können ein Zeichen für Hormonstörungen sein. Labortests klären, ob das Zusammenspiel der Hormone im Monatszyklus funktioniert. Dazu untersuchen Labormediziner verschiedene Hormonwerte aus einer Blutprobe. In der Schwangerschaft steigt zudem der Bedarf an Schilddrüsenhormonen um etwa 30 Prozent an. Daher können auch Schilddrüsenfehlfunktionen wie die Hashimoto-Schilddrüsenentzündung verhindern, dass Frauen schwanger werden oder das Kind austragen können. Eine Fehlfunktion der Schilddrüse lässt sich mit Medikamenten gut behandeln. Die Diagnose stellt der Arzt anhand der sogenannten Schilddrüsenwerte. Eine Blutprobe reicht, um sie im Labor zu messen.