Tuberkulose: Resistenzen erschweren Therapie

Tuberkulose ist in Deutschland selten geworden. Für Erkrankte die passenden Antibiotika zu finden, bleibt jedoch eine Herausforderung – die Erreger entwickeln zunehmend Resistenzen. Zum Welt-Tuberkulose-Tag am Sonntag, den 24. März 2024, informiert das IPF darüber, wie Labortests dabei helfen, die Wirksamkeit von Antibiotika zu testen und möglichst kluge Strategien beim Antibiotika-Einsatz zu entwickeln.

Frau mit Husten oder Tuberkulose liegt krank im Bett.
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Bei schwerem Husten: Tuberkulose in Betracht ziehen

Bei 70 Prozent der Erkrankten befällt Tuberkulose die Lunge. Zu den Hauptsymptomen gehören anhaltender Husten, Brustschmerzen und Atemnot. Viele Patient*innen zeigen jedoch unspezifische Beschwerden wie erhöhte Körpertemperatur, Gewichtsverlust und Schwitzen. Daher gilt: Hält ein schwerer Husten länger als drei Wochen an, sollten Ärzt*innen auch eine Tuberkulose-Erkrankung in Betracht ziehen. Behandelt wird Tuberkulose in der Regel mit einer Kombination von Antibiotika. Doch Resistenzen komplizieren die Therapie zunehmend, insbesondere bei multiresistenter Tuberkulose, die auf mehrere Schlüsselantibiotika nicht anspricht. Weltweit sind fast eine halbe Million Menschen von dieser Form der Tuberkulose betroffen.

Resistenzen mithilfe von Schnelltests nachweisen

Um Resistenzen nachzuweisen, züchten Mediziner*innen aus Probenmaterial aus dem Rachen der Patient*innen Bakterienkulturen an und testen, auf welche der Medikamente die Erreger reagieren (Antibiogramm). Dieser Nachweis dauert jedoch mehrere Wochen, in denen Patientinnen oft mit Breitband-Antibiotika behandelt werden, was weitere Resistenzentwicklungen begünstigt. Neue Schnelltests und molekulardiagnostische Verfahren sollen zukünftig deutlich schneller zu Ergebnissen führen. Sie können bestehende Resistenzen innerhalb weniger Tagen oder gar Stunden aufdecken und beschleunigen so den Beginn einer individuell angepassten Therapie für betroffene Patient*innen.

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