Thrombose: Labortests entlarven Risikofaktor-Gene

In Deutschland hat etwa jede 15. Frau und knapp jeder 30. Mann bereits einmal eine Thrombose der tiefen Beinvenen erlitten, schätzen Experten des Robert Koch-Instituts (RKI). Bestimmte Erkrankungen wie ererbte Gerinnungsstörungen können das Thrombose-Risiko steigern. Dann kommt es mitunter wiederholt zu Blutgerinnseln oder Gefäßverschlüssen. Zum Welt-Thrombose-Tag am Sonntag, den 13. Oktober, informiert das IPF: Eine Blutuntersuchung klärt, ob eine Gerinnungsstörung vorliegt.

Warnzeichen für Thrombophilie

Thrombophilie bezeichnet eine erhöhte Neigung zu Blutgerinnseln, die durch veränderte Eigenschaften der Blutzellen oder der Gefäßwände ausgelöst wird. Nicht jeder Patient, der schon einmal eine Thrombose hatte, leidet auch an Thrombophilie. Es gibt jedoch Warnzeichen. Dazu gehören Gefäßverschlüsse im Alter von unter 45 Jahren und an ungewöhnlichen Stellen wie etwa den Armvenen. Haben bereits mehrere Familienmitglieder Thrombosen erlitten, kann auch das für eine Thrombophilie sprechen.

Genmutationen auf der Spur

Bei einer Thrombophilie greifen erworbene und erbliche Risikofaktoren ineinander. Zu den genetischen Ursachen gehören Mutationen auf bestimmten Genen, die für die Blutgerinnung zuständig sind. Zur Fehlsteuerung des komplexen Vorgangs der Blutgerinnung führt etwa die Faktor-V-Leiden-Mutation. Sie ist der häufigste genetisch bedingte Risikofaktor für das Entstehen von Thrombosen. Betroffene tragen ein fünf- bis zehnfach erhöhtes Risiko. Zu viel des Gerinnungsfaktors Prothrombin erhöht die Gerinnungsneigung des Blutes ebenfalls. Sowohl diese Faktor-II-Mutation als auch die Faktor-V-Leiden-Mutation lassen sich mit Bluttests erkennen. Gerinnungshemmende Medikamente sorgen dafür, dass die Blutgerinnung sich normalisiert. Regelmäßige Kontrollen der Gerinnungswerte helfen dabei, die Medikamente gut einzustellen. 

Weitere Informationen zu diesen Themen