Thrombose kann auf Krebserkrankung hinweisen

Tiefe Venenthrombosen und Lungenembolien gehören hierzulande zu den häufigen Erkrankungen. Sie entstehen, wenn Blutgerinnsel lebenswichtige Gefäße verstopfen, den Blutfluss verhindern und damit die Sauerstoffversorgung des umliegenden Gewebes unterbrechen. Fachleute gehen davon aus, dass zwischen zehn und 20 Prozent aller venösen Thromboembolien im Zusammenhang mit einer Krebserkrankung entstehen. Mitunter können Thrombosen sogar auf einen noch nicht entdeckten Krebs hinweisen, so das IPF zum Welt-Thrombose-Tag am Freitag, den 13. Oktober 2023.

Unter Umständen an Krebsscreening denken

Treten eine Thrombose oder Lungenembolie in Kombination mit höherem Alter, männlichem Geschlecht, zu wenigen oder zu vielen rote Blutkörperchen im Blut sowie einer COPD-Erkrankung auf, steigt Leitlinien zufolge die Wahrscheinlichkeit, dass eine Krebserkrankung den Gefäßverschluss ausgelöst hat. Behandelnde Ärzt*innen sollten bei diesen Patient*innen ein Krebsscreening durchführen. Dies umfasst in der Regel neben einer ausführlichen Anamnese und klinischen Untersuchungen auch Labortests wie ein Blutbild, Stuhltests, Urintests und ggf. Tests auf tumorspezifische Biomarker.

Unterschiede in der Diagnostik beachten

Bei der Diagnose einer Thrombose helfen Labortests auf sogenannte D-Dimere. Diese Biomarker entstehen bei hoher Gerinnungsaktivität im Körper. Für den Test entnehmen Ärzt*innen eine Blutprobe und lassen sie im Labor untersuchen. Ein negativer Test kann eine Thrombose oder Embolie mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen. Auch beim Verdacht, dass Patient*innen nach einer Erstthrombose erneut einen Gefäßverschluss erleiden, hilft der Wert bei der Diagnose. Anders ist es bei Menschen, bei denen bereits eine Krebserkrankung bekannt ist: Hier trägt die Bestimmung der D-Dimere nicht zur Ursachenklärung bei, da aufgrund der Grunderkrankung diese Werte ohnehin erhöht ausfallen werden.

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