Schlaganfall: Risikoeinschätzung mit Labortests

Jährlich erleiden in Deutschland knapp 270.000 Menschen einen Schlaganfall. Etwa 15 Prozent der Betroffenen ereilt die Erkrankung in einem Alter unter 45 Jahren. Diabetes, Herzkrankheiten und erhöhte Cholesterinwerte gelten als Risikofaktoren. Zum Tag gegen den Schlaganfall am Donnerstag, den 10. Mai 2018, rät das IPF: Risikopatienten sollten regelmäßig Blut und Urin untersuchen lassen.

Geschäftsmann hält sich den schmerzenden Kopf
Bild: alphaspirit - Fotolia

Herz gesund?

Ein Schlaganfall tritt ein, wenn Blutgerinnsel die Arterien des Gehirns verstopfen. Das Gehirn wird von einem Moment auf den anderen nicht mehr mit Sauerstoff versorgt, betroffene Areale tragen häufig schwere Schäden davon. Herzerkrankungen wie Vorhofflimmern begünstigen die Entstehung von Blutgerinnseln. Bluttests helfen dabei, Risikopatienten zu erkennen: Blutwerte wie natriuretische Peptide zeigen kranke Herzen lange vor körperlichen Symptomen an. Mediziner hoffen zudem, zukünftig noch mehr Informationen über das Schlaganfallrisiko bei Herzpatienten aus dem Blut zu erkennen. Die Aktivität der Blutplättchen sowie die Konzentration bestimmter, auf Entzündungen hinweisende Eiweiße sollen helfen, das Schlaganfallrisiko von Risikopatienten präziser einzuschätzen.

Stoffwechselleiden erkennen

Auch Diabetes, Fettstoffwechselstörungen und Schilddrüsenüberfunktion können einen Schlaganfall begünstigen. Hinweise auf solche Stoffwechselerkrankungen finden Mediziner anhand von Laborparametern wie etwa Cholesterin, Fettsäuren, Eiweißen und Entzündungswerten. Für die Analyse reicht meistens eine Blut- und Urinprobe. Ergeben die Tests auffällige Werte, lässt sich häufig mit der richtigen Behandlung gegensteuern. Das kann Leben retten – Experten der Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe schätzen: Etwa 70 Prozent aller Schlaganfälle ließen sich verhindern, wenn Risikofaktoren konsequent beachtet und behandelt würden.

 

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