Osteoporose als Nebenwirkung
Wenn nicht natürliche Ursachen wie Wechseljahre oder Alterungsprozesse, sondern Erkrankungen oder deren Behandlung die Knochendichte minimieren, sprechen Mediziner von einer sekundären Osteoporose. So können etwa Hormonstörungen wie die körpereigene Überproduktion von Cortisol sowie Schilddrüsen-Erkrankungen und Entzündungen der Bauchspeicheldrüse, des Magen-Darm-Traktes oder Nierenfunktionsstörungen dazu führen, dass der Körper Knochensubstanz abbaut. Medikamente wie Kortison und Magensäureblocker, aber auch Präparate gegen Epilepsie oder zur Behandlung von Diabetes und Krebserkrankungen können eine sekundäre Osteoporose ebenfalls begünstigen.
Früherkennung mit Labortests
Für Menschen mit Risikofaktoren für eine sekundäre Osteoporose empfehlen die Behandlungsleitlinien des DVO e.V. bestimmte labormedizinische Untersuchungen. Diese sind auch wichtig, um eine Osteoporose-Erkrankung von einer Osteomalazie – bei Kindern heißt diese Erkrankung Rachitis – abzugrenzen. Dies kann mit Hilfe hochsensibler Labortests abgeklärt werden. Frauen ab 50 Jahren oder zwei Jahre nach der letzten Regelblutung sowie Männer ab 55 Jahren sollten alle fünf Jahre die Pyridinolin- und Desoxypyridinolin-Werte im Urin sowie Typ-IKollagen-Telopeptide im Blut bestimmen lassen. Auch der Spiegel des Nebenschilddrüsenhormons Parathormon im Blut kann Hinweise darauf geben, wie stabil die Knochen sind.