Nieren gegen Infektionen schützen

Wer im Winter in zu kurzen Jacken herumläuft oder sich ohne wärmendes Plaid im Cafégarten lümmelt, riskiert schnell eine Harnwegsinfektion. Unbehandelt kann sie sich zu einer Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) ausweiten. Frauen trifft diese Erkrankung im Durchschnitt zwei- bis dreimal häufiger als Männer. Wird eine Nierenbeckenentzündung chronisch, erleiden die Nieren dauerhaft Schaden. Das IPF rät: Wer Brennen beim Wasserlassen verspürt, unter Rücken- und Flankenschmerzen leidet und Fieber bekommt, sollte sich beim Arzt auf eine Harnwegsinfektion untersuchen und seine Nierenfunktion prüfen lassen.

Bakterien im Urin

Ob akut oder chronisch: In der Regel lösen Bakterien die Entzündung des Nierenbeckens aus. Sie gelangen über die Harnröhre in die Blase und steigen über die Harnleiter in die Nieren auf. Ob eine Infektion vorliegt, klärt der Arzt mit Urin- und Blutuntersuchungen. Finden sich im Blut untypisch viele weiße Blutkörperchen (Leukozyten) und ein erhöhter Wert des C-reaktiven Proteins (CRP), liegt eine Entzündung nahe. Auch zu viele Leukozyten sowie Bakterien im Urin weisen darauf hin. Diese Werte überprüft der Arzt mit einem Teststreifen und unter dem Mikroskop.

 

Nierenschäden ausschließen

Bereits bei der Behandlung einer akuten Nierenbeckenentzündung lässt der Arzt im Labor den Kreatininwert im Urin bestimmen. So kann er feststellen, ob die Erkrankung die Nierenfunktion geschädigt hat. Experten der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie weisen darauf hin, dass eine chronische Pyelonephritis lange Zeit ohne Beschwerden verlaufen kann. Das birgt die Gefahr, sie nicht rechtzeitig zu erkennen. In schweren Fällen kann es zu Nierenversagen kommen. Kombinierte Blut- und Urinuntersuchungen ermöglichen es dem Arzt, auch ohne akute Anzeichen die Nierenfunktion zu kontrollieren. Liegt ein begründeter Krankheitsverdacht vor, übernehmen die Krankenkassen die Kosten.

 

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