Migräne bei Männern: aufs Herz achten

Etwa jeder fünfte Mann in Deutschland erkrankt im Laufe seines Lebens an Migräne. Frauen trifft die Schmerzerkrankung zwar etwa doppelt so oft. Die Folgen können für Männer jedoch riskanter sein. Studien zeigen, dass Migräne bei Männern auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen und ein erhöhtes Thromboserisiko hinweisen können. Betroffene sollten regelmäßig ihre Gefäß- und Herzgesundheit untersuchen lassen, rät das IPF.

Blutgefäße leiden mit

Dass eine Migräne ausschließlich auf Durchblutungsstörungen der Blutgefäße im Gehirn zurückgeht, halten Mediziner inzwischen für unwahrscheinlich. Unbestritten fließt während einer Migräneattacke jedoch weniger Blut durch bestimmte Teile des Gehirns. Und auch andere Blutgefäße im Körper zieht eine Migräne in Mitleidenschaft. Mediziner aus Österreich registrierten in einer Studie, dass Migränepatienten doppelt so häufig an Venenthrombosen erkranken wie gesunde Menschen. Dass vor allem Männer in der Folge eher schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen entwickeln, stellten Forscher in den USA fest. Im Vergleich zu ihren gesunden Geschlechtsgenossen erlitten in einem Jahr fast neun Prozent mehr Männer mit Migräne einen Herzinfarkt oder Schlaganfall.

 

Blutuntersuchung deckt Krankheitsrisiko auf
Männer, die an Migräne leiden, sollten mit ihrem Arzt besprechen, welche Bluttests zur Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen für sie sinnvoll sind. So können etwa bestimmte genetische Faktoren wie eine APC-Resistenz die Blutgerinnung stören und das Thromboserisiko weiter steigern. Eine Blutuntersuchung schafft Klarheit. Entzündliche Erkrankungen der Blutgefäße wie Arteriosklerose lassen sich ebenfalls im Labor feststellen. Sogar schwere Erkrankungen wie eine Herzinsuffizienz kündigen sich durch bestimmte Peptide im Blut frühzeitig an.

 

Weitere Informationen enthält das IPF-Faltblatt Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf der Spur.

 

Der Tipp der Woche zum Download

Weitere Informationen zu diesen Themen