Bakterienkultur und Molekulardiagnostik
Tuberkulose wird durch Mykobakterien ausgelöst. Zur Diagnose empfehlen Leitlinien vor allem eine Bakterienkultur. Dabei wird eine Probe von ausgehustetem Sekret auf eine Petrischale mit einem Nährboden gestrichen und in einem Inkubator bebrütet. Anschließend untersuchen Labormediziner*innen unter dem Mikroskop, ob und welche Bakterien auf dem Nährboden gewachsen sind. Bis die Ergebnisse vorliegen, kann es jedoch mehrere Wochen dauern. Muss es schneller gehen, helfen molekularbiologische Verfahren. Damit lassen sich Blutproben oder Auswurf auf DNA-Spuren der Erreger untersuchen. Diese Methode eignet sich in Fällen, bei denen die Therapie sehr rasch starten muss, etwa bei Kindern und Menschen mit schweren Vorerkrankungen. Die Diagnose sollte dennoch mit einer Bakterienkultur bestätigt werden.
Resistenzen erkennen
Tuberkulose muss mit Antibiotika behandelt werden. Die Erreger können sich jedoch so verändern, dass die Medikamente nicht mehr wirken. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts versagt bei rund elf Prozent aller Tuberkulosepatient*innen hierzulande zumindest einer der gängigen fünf Wirkstoffe. Weltweit wächst zudem der Anteil an Tuberkulose-Erregern, bei denen mehrere bis gar keine der verfügbaren Medikamente mehr wirken. Darum gehören zur Diagnose auch sogenannte Empfindlichkeitsprüfungen. Mithilfe verschiedener Laborverfahren lässt sich klären, welche Antibiotika die Bakterien erfolgreich bekämpfen können. Fachleute empfehlen zudem, die Empfindlichkeitsprüfungen im Verlauf der Behandlung zu wiederholen.