Labortests und Handhygiene gegen Antibiotika-Resistenzen

In Deutschland infizieren sich jährlich etwa 30.000 bis 35.000 Patienten mit Bakterien, gegen die bereits mehrere Antibiotika nicht mehr ankommen. Die Hände gehören zu den wichtigsten Überträgermedien für solche multiresistenten Erreger (MRE). Zum Welthändehygienetag am 5. Mai 2017 informiert das IPF: Konsequente Handhygiene hilft dabei, Infektionen zu vermeiden. Wer sich mit einer Infektionskrankheit ansteckt, sollte mittels Antibiogramm aus dem Labor klären lassen, ob und welche Medikamente wirken.

Mann wäscht sich gründlich die Hände mit Seife

Händewaschen bremst Bakterien

Multiresistente Erreger wie MRSA, VRE oder MRGN verursachen nicht mehr nur in Krankenhäusern oder anderen stationären Einrichtungen Probleme. Auch in der ambulanten Pflege und im Alltag können sie im Handumdrehen weitergegeben werden: Hände berühren den ganzen Tag über Gegenstände und Menschen. Nimmt die Haut dabei Erreger auf, können diese leicht über die Schleimhäute von Augen, Nase und Mund in den Organismus gelangen. Experten sind sich einig: Gründliches Händewaschen – 30 Sekunden unter lauwarmem fließendem Wasser – reduziert das Risiko, sich mit Bakterien zu infizieren oder sie weiterzugeben, deutlich. Beim Kochen, vor dem Essen, nach dem Toilettengang, nach dem Naseputzen und wenn man nach Hause kommt, sollte man immer ans Händewaschen denken.

 

Mit Antibiogramm gezielt gegen Bakterien vorgehen

Wer an einer bakteriellen Infektion erkrankt, benötigt in der Regel Antibiotika, um wieder gesund zu werden. Diese sollten möglichst rational eingesetzt werden – so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Ein Antibiogramm hilft Ärzten dabei, die Bakterien zielgerichtet zu bekämpfen. Dazu legen Labormediziner aus einer Blutprobe oder einem Abstrich eine Bakterienkultur an und testen in der Petrischale, welche Wirkstoffe den Erreger gezielt bekämpfen können. Nur wenn alle anderen Wirkstoffe versagen, sollten Antibiotika eingesetzt werden, die gleichzeitig gegen mehrere Bakterienstämme wirken.

 

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IPF-Faltblatt Warum und wann Antibiotika

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