Inkontinenz in den Wechseljahren: Harnwegsinfektion abklären

Die Blase drückt, die Toilette ist nah, aber irgendwie doch zu weit weg ... Harninkontinenz ist ein Tabuthema. Wer seine Blase nicht kontrollieren kann, spricht lieber nicht darüber. Häufig betrifft die Blasenschwäche Frauen ab den Wechseljahren. In Deutschland ist etwa jede vierte Frau zwischen 40 und 50 Jahren betroffen, bei den über 80-jährigen sind es 40 Prozent. In manchen Fällen verursacht eine Harnwegsinfektion die Inkontinenz. Zum Internationalen Inkontinenztag am 30. Juni weist das IPF darauf hin: Urintests können die Ursachen des ungewollten Urinabgangs abklären.

Bakterien kommen schnell ans Ziel

Insbesondere ältere Frauen sind anfällig für Harnwegsinfekte, einem Risikofaktor für Inkontinenz. Der Grund: Der Östrogenspiegel sinkt ab, das Scheidenmilieu ist nicht mehr so gut geschützt und Erreger dringen leichter ein. Auf dem nur drei bis vier Zentimeter langen Weg in die Harnblase erreichen die Bakterien schnell ihr Ziel. Nicht immer leiden die Betroffenen an Schmerzen, verspüren dennoch häufigen Harndrang und das Gefühl, es nicht mehr zur Toilette zu schaffen. Diese Symptome können auch bei einer sogenannten Dranginkontinenz, also einer überaktiven Blase, auftreten.

Urintests klären Verdacht ab

Betroffene sollten bei entsprechenden Beschwerden eine Infektion mittels Urintest abklären lassen. Er schafft Klarheit, ob eine Blasenentzündung die Ursache ist. Bestätigt sich der Verdacht, bekämpfen Antibiotika die Erreger. Klingt die Infektion ab, verschwinden auch die Symptome. Auch eine Dranginkontinenz lässt sich in der Regel gut mit Medikamenten behandeln. Wichtig dabei: Der Arzt sollte die Blase regelmäßig auf Restharn untersuchen. Dessen Menge in der Blase kann durch die Medikamente steigen – und das erhöht wiederum das Risiko für Blasenentzündungen.

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