Hepatitis: versteckte Infektionen aufspüren

Hepatitis-Infektionen bleiben häufig unentdeckt. Der Grund: Die Leber leidet lange stumm, Symptome treten oft erst auf, wenn das Organ schon deutlich geschädigt ist. Fachleute schätzen, dass weltweit etwa 290 Millionen Menschen eine chronische Hepatitis haben, ohne es zu wissen. Zum Welt-Hepatitis-Tag am Donnerstag, den 28. Juli, informiert das IPF: Hierzulande steht Versicherten ab 35 Jahren ein kostenfreier Bluttest auf Hepatitis B und C zur Verfügung – als Teil der allgemeinen Gesundheitsuntersuchung.

Arzt hält Leber auf seinen Händen

Unklare Beschwerden verzögern Hepatitis-Diagnose

Zu den typischen Symptomen einer Hepatitis gehört die Gelbsucht (Ikterus) – Haut, Augen und Schleimhäute verfärben sich gelblich. Allerdings entwickelt nur eine Minderheit der Patient*innen eine Gelbsucht. Beschwerden wie Müdigkeit, Gelenkbeschwerden, Übelkeit und Bauchschmerzen bringen Betroffene nur selten mit einer Hepatitis-Erkrankung in Verbindung. Dazu kommt: Auch wenn Menschen sich eigentlich gesund fühlen, kann die Leber geschädigt werden. Zwar kann sich die Leber regenerieren, doch diese Fähigkeit ist irgendwann erschöpft. Dann lagert die kranke Leber Bindegewebe ein und beginnt zu vernarben. Schwere Erkrankungen wie Leberzirrhose und Leberkrebs können die Folge sein.

Labortests erkennen Hepatitis

Wird eine Leberentzündung im Akutstadium behandeln, bestehen gute Heilungschancen. Aber auch eine chronische Hepatitis lässt sich noch gut therapieren, sodass Langzeitschäden vermieden werden können. Seit 2021 gehört daher eine einmalige Blutuntersuchung auf Hepatitis B und C zu den Leistungen, die die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen. Das Screening erfolgt als Stufendiagnostik. Zunächst untersuchen Labormediziner*innen eine Blutprobe auf bestimmte Marker wie Antigene bei Hepatitis B und Antikörper gegen Hepatitis C. Auffällige Testergebnisse werden durch weitere Tests auf Erbgut der Erreger im Blut abgeklärt.

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