Hepatitis-Impfung schützt doppelt

Nach Einschätzung von Fachleuten sind in Deutschland etwa 30.000 Menschen chronisch mit dem Hepatitis D-Virus (HDV) infiziert. Von den verschiedenen Hepatitis-Erregern ist es am gefährlichsten: Eine Hepatitis D führt besonders oft zu Leberzirrhose und Leberkrebs. Da Hepatitis D nur auftritt, wenn bereits eine Hepatitis B-Infektion vorliegt, schützt die Impfung gegen Hepatitis B gleich doppelt.

Spritze mit Grippeschutzimpfung liegt auf gelbem Impfpass.
Marcus Roczen | Fotolia

Ohne Hepatitis B keine Hepatitis D

Hepatitis D wird vor allem über Blut und Körperflüssigkeiten übertragen. Ausbrechen kann die Leberentzündung jedoch nur, wenn bereits eine Infektion mit dem Erreger der Hepatitis B (HBV) vorliegt. Zwar gehören sowohl HDV als auch HBV zu den umhüllten Viren: Sie besitzen eine Membran aus Fetten und Eiweißen, die es ihnen erleichtern, die körpereigene Abwehr zu unterlaufen. Die Hülle des HDV ist jedoch unvollständig. Um sich vermehren zu können, benötigt es das Hüllprotein des Hepatitis-B-Virus. Eine Impfung gegen Hepatitis B schützt daher zugleich gegen eine Infektion mit Hepatitis D.

Impferfolg mit Bluttest überprüfen

Das Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt die Impfung unter anderem für Menschen, die im Gesundheitsbereich arbeiten sowie Patient*innen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Verlauf einer Hepatitis B. Dazu gehören Menschen unter Immunsuppression, Dialyse-Patient*innen und Menschen mit einer HIV-Infektion. Auch wenn bereits eine Hepatitis C vorliegt, sollten Betroffene sich gegen Hepatitis B impfen lassen. Zur Kontrolle des Impferfolgs rät das RKI dazu, vier bis acht Wochen nach der letzten Impfstoffdosis die Antikörper gegen Hepatitis B aus einer Blutprobe bestimmen zu lassen.

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