Hepatitis D wie „Doppelpack“
Ob B oder D – beide Hepatitis-Erreger gelangen auf ähnlichen Wegen in den menschlichen Organismus. Durchbrechen infiziertes Blut oder andere infizierte Körperflüssigkeiten die Schutzbarriere der Haut, können Betroffene sich mit den jeweiligen Hepatitis-Viren anstecken. Das kann beim Sex ebenso passieren wie beim Tätowieren oder Piercing unter zweifelhaften hygienischen Bedingungen. Im Unterschied zu den Hepatitis-B-Viren (HBV) benötigen die gefährlichen Hepatitis-D-Viren (HDV) jedoch Bestandteile der Hülle von Hepatitis-B-Viren. Der beste Schutz vor einer Hepatitis-D-Infektion ist daher eine Impfung gegen Hepatitis B.
Bei Hepatitis B immer auch auf Hepatitis D testen
Insgesamt gibt es fünf verschiedene Hepatitis-Erreger – von Hepatitis A bis Hepatitis E. Da sich die Beschwerden bei einer Infektion sehr ähnlich sind, raten Fachleute des Robert Koch-Instituts, die Blutproben gleichzeitig mit den Tests auf HBV und HDV auch auf HAV, HCV und HEV zu untersuchen. Zumindest aber sollten alle Menschen, bei denen einen Hepatitis B diagnostiziert wurde, unbedingt auf eine Doppelpack-Infektion mit Hepatitis D untersucht werden.