Heißer Sommer: mit präziser Labordiagnostik gegen Legionellen-Pneumonie

Steigende Temperaturen im Sommer heizen auch Rohrleitungen auf. Damit steigt die Gefahr, dass sich Legionellen ausbreiten. Werden die Erreger eingeatmet, können sie die Legionärskrankheit, eine schwere Form der Lungenentzündung, verursachen. Experten des Robert Koch-Instituts (RKI) beobachten, dass die Fallzahlen seit Jahren zunehmen. Labortests klären, ob tatsächlich Legionellen hinter der Infektion stecken, so das IPF.

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Unterschätzte Legionärskrankheit

2016 zählte das RKI insgesamt 992 Fälle der Legionärskrankheit in Deutschland. Die Infektion wird laut RKI-Experten häufig unterschätzt. Sie kann jedoch deutlich schwerer verlaufen und häufiger zu Todesfällen führen als andere Formen der Pneumonie. Gefährdet sind vor allem Menschen mit einer geschwächten Immunabwehr, Ältere ab 50 Jahren, Raucher und Diabetiker. Männer erkranken etwa doppelt so häufig wie Frauen. Betroffene atmen die Bakterien mit Wasserdampf etwa aus Duschen, Whirlpools oder Klimaanlagen ein. Um die Erkrankung richtig zu diagnostizieren und erfolgreich zu behandeln, sollte bei jedem Verdacht auf Lungenentzündung auch ein Test auf Legionellen gemacht werden, so das RKI.

Labortests nötig

Bei einem Krankheitsverdacht liefert ein unkomplizierter Urintest schnell erste Hinweise. Stellen Mediziner Legionellen-Antigene im Urin fest, müssen sie mit weiteren Laborverfahren klären, welcher Erregertyp genau vorliegt. Dazu eignen sich Gewebeproben aus der Lunge, Flüssigkeit aus den Bronchien sowie abgehustetes Sekret. Eine in der Petrischale gezüchtete Bakterienkultur zeigt, welche der 20 Legionellen-Unterarten bekämpft werden muss. Ärzte können auf Basis des Ergebnisses auch einschätzen, ob Resistenzen der Erreger bekannt sind. So können sie von Beginn an die voraussichtlich wirksamsten Antibiotika verordnen. Verläuft die Behandlung dennoch nicht erfolgreich, muss für den Erreger ein Antibiogramm erstellt werden.

 

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