Besser auskurieren ohne Antibiotika
Ärzte sind sich einig: Erkältungen verschwinden auch ohne Behandlung. In der Regel genügt es, quälende Symptome zu lindern. Dennoch belegen Studien, dass jeder fünfte Patient bei Erkältungen Antibiotika einnimmt. Eine Umfrage der DAK ergab, dass jeder Vierte der Befragten hoffte, so schneller wieder arbeiten zu können; 23 Prozent wollten für private Termine fit sein. Aber: Die Medikamente als Mittel zur Leistungssteigerung misszuverstehen, schadet der Gesundheit. Die Wirkstoffe töten wichtige Bakterien der Darmflora ab. So wird der Körper noch anfälliger für Infektionen. Zudem begünstigt die unnötige Einnahme von Antibiotika, dass Bakterien Resistenzen entwickeln. Besser: Patienten mit Erkältung sollten sich ausreichend lange schonen.
Antibiogramm bei bakterieller Infektion
Auch wer unter entzündeten Nebenhöhlen leidet, muss nicht unbedingt Antibiotika einnehmen. Wissenschaftler stellten in einer internationalen Studie fest: Nur etwa fünf von 100 Patienten ging es durch die Entzündungshemmer schneller besser. Entwickelt sich im Zuge der Erkältung eine schwerwiegende bakterielle Infektion, sind Antibiotika unerlässlich. Fieber oder grün-gelber Auswurf beim Husten können auf eine solche Superinfektion hinweisen. Um diese effektiv zu behandeln, sollte der Arzt per Labortest feststellen lassen, welche Erreger bekämpft werden müssen (Antibiogramm). Anschließend kann er gezielt ein passendes Antibiotikum auswählen.
Weitere Informationen enthält das IPF-Faltblatt Warum und wann Antibiotika?.