Molekulare Diagnostik ermöglicht gezielte Therapie
Krebszellen entstehen durch Veränderungen im Erbgut der Zellen (Mutationen). Fachleute schätzen, dass je nach Krebsart bereits zwei bis 15 Mutationen genügen, um eine Zelle zur Krebszelle zu machen. Mit modernen molekulardiagnostischen Testverfahren können Mediziner*innen nicht nur die DNA der Krebszellen entschlüsseln, sondern beispielsweise auch untersuchen, wie aggressiv die Zellen mutieren, aus welchen Eiweißbausteinen sie zusammengesetzt sind und den Stoffwechsel der Krebszellen analysieren. Die Testergebnisse nutzen sie, um Therapien zusammenzustellen, die das Zellwachstum bestmöglich hemmen – und im besten Fall auch weniger Nebenwirkungen haben.
Molekulare Biomarker: Prognosen stellen, Behandlungen vorausschauend planen
Die Eigenschaften der genetischen Struktur und der Eiweißzusammensetzung von Krebszellen „markieren“ charakteristische Merkmale der jeweiligen Krebserkrankung. Mediziner*innen sprechen daher von molekularen Biomarkern. Diese Biomarker unterstützen Mediziner*innen dabei, den Verlauf einer Erkrankung einzuschätzen. Lassen sich etwa bei Brustkrebs besonders viele HER2-Rezeptoren an Krebszellen nachweisen, verläuft die Erkrankung möglicherweise besonders aggressiv. Da sich Krebszellen zudem sehr schnell verändern, helfen regelmäßige Tests, die Therapie zeitnah anzupassen.