Diabetes: keine Angst vor Fernreisen

Weite Horizonte erkunden und neue Kulturen erleben – das wünschen sich viele Reisende. Auch Menschen mit Diabetes müssen nicht auf Fernreisen verzichten. Obwohl das Durchqueren ver-schiedener Zeitzonen besondere Herausforderungen mit sich bringt, ermöglichen moderne Messsysteme und gutes Reisemanagement, den Blutzucker stabil zu halten und somit ein siche-res Reiseerlebnis.

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Insulinmanagement bei Langstreckenflügen

Menschen mit Diabetes, die auf Insulin oder andere blutzuckersenkende Medikamente angewiesen sind, müssen auf dem Weg ins weit entfernte Traumziel die Zeitverschiebung berücksichtigen. Dabei kommt es auf die Reiserichtung an. Bei langen Flügen gen Westen verlängert sich der Tag, damit wächst der Bedarf an dem Medikament zur Blutzuckersenkung. Wer länger Richtung Osten unterwegs ist, fliegt buchstäblich dem Sonnenaufgang entgegen, sodass der Tag kürzer wird und ggf. weniger Medikamente ausreichen. Expert*innen raten, den Blutzuckerspiegel während der gesamten Reisezeit, sowohl am Boden als auch in der Luft, regelmäßig zu überprüfen. Betroffene können so die Medikamentendosis an die aktuellen Werte anpassen. Am besten besprechen sie die Anpassung vor Reisebeginn mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt.

Diabetes-Management am Reiseziel

Ob weit entfernt oder doch näher dran: Auch am Reiseziel raten Fachleute dazu, die Blutzuckerwerte genauer als zuhause im Auge zu behalten. Das gilt auch für Menschen, die ihren Diabetes mit einem System zur kontinuierlichen Messung des Glukosewerts im Gewebe managen. Diese Systeme können zwar eine automatische Anpassung der Insulingabe unterstützen, aber gerade in den ersten Tagen am Urlaubsort ist es sicherer, den aktuellen Blutzuckerspiegel regelmäßig zu kontrollieren und die Gewebemessung mit den Werten einer Blutzuckermessung abzugleichen. Ein Testkit mit Pen und Teststreifen gehört daher unbedingt ins Gepäck. Außerdem gilt: Wer eher sportlich aktiv ist als sich am Strand zu entspannen, sollte das Blutzuckermanagement an die körperliche Belastung anpassen.

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