Schmalspur statt Breitband
Zwar zeigt eine Studie des Zentralinstituts für die Kassenärztliche Versorgung in Deutschland (ZI), dass Mediziner von 2008 bis 20012 immer weniger Antibiotika verordneten. Gleichzeitig stellten die Wissenschaftler des ZI sowie Experten des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) aber fest: Statt zielgerichtet ein Antibiotikum auszuwählen, werden oft Breitbandwirkstoffe verschrieben.
Antibiogramm vor Verordnung
Breitbandantibiotika wirken zwar gegen eine Fülle unterschiedlicher Bakterien, führen aber auch schneller zu Resistenzen. Daher sollten sie grundsätzlich erst zum Einsatz kommen, wenn spezifische Wirkstoffe die Infektion nicht ausreichend bekämpfen. Per Labortest kann der Arzt feststellen lassen, um welche Bakterien es sich handelt, ob schon Resistenzen vorliegen und welches Antibiotikum am besten wirkt (Antibiogramm).
Streng nach ärztlichen Angaben einnehmen
Auch wenn Patienten das verordnete Antibiotikum selbsttätig absetzen, drohen Resistenzen. Nach einigen Tagen der Behandlung wachsen die Bakterien langsamer, sind aber noch nicht vollständig abgetötet. Bei Abbruch der Behandlung können sie sich wieder vermehren, Abwehrmechanismen gegen das Antibiotikum entwickeln – und einen Rückfall verursachen.
Der Tipp der Woche zum Download
Infografik "Antibiotika: Resistenzen nehmen zu"
Lesen Sie dazu auch "16 zu zwei: neu zugelassene Antibiotika".