Alles im Fluss? – Thromboseneigung mit Labortests erkennen

Thrombosen in den Venen gehören nach Angaben von Fachleuten zu den häufigsten Erkrankungen in Deutschland. Rein statistisch betrachtet treten diese Blutgerinnsel vor allem bei älteren Menschen auf. Je nach Vorerkrankung und genetischer Disposition können jedoch auch jüngere Menschen Thrombosen entwickeln. Dank Labortests lassen sich Risiken für Blutgerinnsel frühzeitig erkennen, so das IPF zum Deutschen Venentag am Samstag, 20. April 2024.

Wie Blutgerinnsel entstehen

Eine Thrombose bildet sich, wenn Blutplättchen sich an der Gefäßwand ablagern und verklumpen, was schließlich zu einem vollständigen Gefäßverschluss führen kann. Treten Blutgerinnsel bereits in jüngeren Jahren (im Alter vor 45 Jahren), wiederholt oder an ungewöhnlichen Stellen wie etwa der Armbeuge auf, steckt häufig eine angeborene Neigung zu Gefäßverschlüssen (Thrombophilie) dahinter. Mediziner*innen gehen davon aus, dass eine Thrombophilie bei bis zu zehn Prozent der Menschen in Deutschland vorliegt. Verursacht wird die vermehrte Gerinnungsneigung durch einen Mangel an gerinnungshemmenden Stoffen. Mitunter fehlen auch Enzyme, die Gerinnsel abbauen können.

Gerinnungsstörungen mit Bluttests abklären

Die Blutgerinnung wird durch spezielle Bluteiweiße gesteuert. Verändern sich Menge oder Funktion dieser Eiweiße, steigt die Thrombosegefahr. Als häufigste Gerinnungsstörung gilt die Faktor-V-Leiden-Mutation. Sie führt zu einem Mangel an einem Protein, das normalerweise die Blutgerinnung hemmt. Diese Gerinnungsstörung lässt sich bei bis zu 40 Prozent der Thrombose-Patient*innen nachweisen. Auch ein Mangel an Eiweißen wie Antithrombin, Protein C und Protein S kann die Gerinnungsneigung erhöhen. Bluttests können derartige Fehlfunktionen nachweisen. Fachleute empfehlen solche Tests insbesondere dann, wenn Thrombosen in jungen Jahren, ohne Vorerkrankungen, wiederholt an ungewöhnlichen Stellen auftreten oder wenn sie in einer Familie gehäuft vorkommen.

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