Schutz- und Risikofaktoren unter der Lupe
Die Arbeitsgruppe um Hermann Brenner vom DKFZ werteten Daten von fast 16.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der „KolosSal-Studie“ aus (IJC, 2021; DOI: 10.1002/ijc.33742). Die Heidelberger Epidemiolog*innen berücksichtigten für ihre aktuelle Untersuchung alle bekannten und mutmaßlichen Risiko- und Schutzfaktoren für Darmkrebs: Alter, familiäre Vorgeschichte, Diabetes, frühere Koloskopie, Einnahme von Aspirin und Statinen, Rauchen, Alkoholkonsum, Gewicht und Körpergröße, körperliche Aktivität, Verzehr von rotem Fleisch und Wurst, Obst, Gemüse oder Vollkornprodukten sowie bei Frauen die Anwendung von Hormonersatztherapien.
Darmkrebsvorsorge unbedingt in Anspruch nehmen
Die bekannten Faktoren konnten nach Auswertung der Daten jedoch nur die Hälfte des deutlich höheren Darmkrebsrisikos erklären. Die Wissenschaftler*innen betonen daher, wie wichtig es ist, bestehende Vorsorgeangebote zu nutzen. Dazu gehört der immunologische Stuhltest, der Männern ebenso wie Frauen ab einem Alter von 50 Jahren jedes Jahr zusteht. Männer können sich zudem bereits fünf Jahre früher als Frauen für eine Darmspiegelung entscheiden. Die Kassen übernehmen die Kosten für diese Untersuchung bei Männern aufgrund des höheren Darmkrebsrisikos bereits ab einem Alter von 50 Jahren. Die Vorsorge sollten Männer unbedingt in Anspruch nehmen, da Darmkrebs im Frühstadium sogar heilbar ist.
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