Übergewicht und Diabetes: Leber im Blick behalten

Ergeben sich bei Routine-Untersuchungen im Labor erhöhte Transaminasen, die sich nicht durch Marker für Hepatitis B oder C bzw. durch Eisenüberladung erklären lassen, vermuten Mediziner oft zu viel Alkoholkonsum als Auslöser. Es kommt aber auch eine nichtalkoholische Steatohepatitis (NASH) als Ursache in Frage. Dies gilt vor allem bei übergewichtigen Menschen und bei Typ 2-Diabetikern.

Erste Hinweise auf eine NASH gibt neben den auffälligen Laborwerten ein Ultraschallbild der Leber. Zeigt die Sonografie Fetteinlagerungen im Organ, empfiehlt es sich, den Krankheitsverdacht weiter zu verfolgen: Experten schätzen, dass jede fünfte Fettleber auf eine NASH zurückgeht.  Für die Betroffenen steigt das Risiko für Leberzirrhose und HCC.

 

Testen vor Biopsie

Bei etwa 80 Prozent der Patienten stellt sich die Lebererkrankung in Folge eines metabolischen Syndroms oder einer Diabeteserkrankung Typ 2 ein. Frauen im mittleren Lebensalter sind besonders betroffen. Ob und in welchem Ausmaß tatsächlich eine NASH vorliegt, kann trotz Laborwerten und bildgebenden Verfahren letztlich nur eine Leberbiopsie eindeutig beantworten.  Bei der Entscheidung, wann dieser die Patienten belastende Eingriff geboten ist, helfen Labortests: Hepatologen empfehlen einen Eingriff, wenn die gamma-GT, die GPT und GOT länger als ein Quartal über dem Doppelten der oberen Norm liegen.

 

Differenzialdiagnose wichtig

Für die richtige Therapie kommt es zudem darauf an, die NASH sicher von einer alkoholbedingten Steatohepatitis (ASH) abzugrenzen. Auch dabei helfen die Laborwerte: Blut- und Urintests geben Aufschluss über den Alkoholkonsum der Patienten. Im Gegensatz zur ASH liegen die Werte der Alaninaminotransferase (ALT) höher als die der Aspartataminotransferase (AST). Die Konzentrationen der g-Glutamyltransferase (g-GT) und der alkalischen Phosphatase (AP) sind nur gering erhöht.

 

Quellen:

Ärztezeitung vom 16.05.2014

Ärztezeitung

Deutsches Ärzteblatt 

 

Mehr lesen:

Ärztezeitung

IPF-Faltblatt „Leberentzündungen“

IPF-Faltblatt „Lebererkrankungen“

Labortipp „Hepatozelluläres Karzinom (HCC) - Früherkennung verbessert Behandlungserfolg“

 

 

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