Schwere Trauer ist großer Risikofaktor
Frühere Untersuchungen an großen Stichproben zeigten bereits, dass die Sterblichkeit und die Herzinfarkthäufigkeit bei Hinterbliebenen höher waren als bei anderen Gruppen. Die Studie der Forscher aus Texas ist die erste Studie, die versucht vorherzusagen, wer in einer Gruppe von Hinterbliebenen am stärksten gefährdet ist. An der Studie nahmen 99 Personen teil, die ihren Ehepartner höchstens zwei Wochen vor der Beurteilung verloren hatten. Die Teilnehmer mussten vor dem Verlust mindestens drei Jahre mit ihrem Partner verheiratet gewesen sein. Der Grund dafür ist, dass Hinterbliebene nach einer solchen Zeit laut der Literatur zur Bindungstheorie Erwachsener als „vollständig gebunden“ gelten.
Risikoeinschätzung mit Fragebogen und Labortests
Zusätzlich zu Fragebögen, die demografische, klinische und anthropometrische Daten wie Gewicht, Körpergröße und Taillenumfang sowie die Schwere der Trauer nach ICG erfassten, wurden den Probanden morgens täglich Blutproben entnommen, um den Zytokinspiegel zu bestimmen. Diese Proteine wirken als molekulare Botenstoffe und regulieren unter anderem das Entzündungsgeschehen. Eine unangemessene oder überschießende Produktion bestimmter Zytokine kann zu Krankheiten führen. Zur Bestimmung des Zytokinspiegels verwendeten Labormediziner Zellkulturen aus Vollblut. Es zeigte sich, dass vor allem die Zytokine IL-6, TNF-α und IFN-γ sich als die proinflammatorischen Zytokine erwiesen, deren Werte bei stark trauernden Partnern deutlich erhöht lagen.
Quelle:
<link https: deutsch.medscape.com artikelansicht externer-link>Tödliche Trauer? Wann ein „gebrochenes Herz“ tatsächlich zum Broken-Heart-Syndrom führen kann – neue Studiendaten - Medscape - 26. Nov 2018.