30 Prozent der Schlaganfall-Patienten mit Anämie
Nach Angaben des britischen Forscherteams leiden etwa 30 Prozent aller Schlaganfall-Patienten an einer Anämie. Die Mediziner um Prof. Dr. Phyo Myint von der School of Medicine der University of Aberdeen analysierten in einer retrospektiven Studie Daten von 8.013 Patienten. Die im Durchschnitt 78 Jahre alten Patienten mussten zwischen 2003 und 2015 aufgrund eines Schlaganfalls ins Krankenhaus eingeliefert werden. Zusätzlich erstellten die Forscher eine Metaanalyse über 20 frühere Studien. Dabei konnten sie zeigen, dass durch eine Anämie das Sterberisiko bei einem ischämischen Schlaganfall um den Faktor 2 und bei einem hämorrhagischen Schlaganfall um den Faktor 1,5 steigt.
Hämoglobinwerte kontrollieren, Anämie-Ursachen aufspüren
Niedrige Hämoglobinwerte und Anämie treten bei älteren Menschen besonders häufig auf, Experten aus Deutschland raten Ärzten daher, bei dieser Patientengruppe die Hämoglobinwerte gezielt untersuchen zu lassen. Zudem müssen die Ursachen für die Blutarmut genau geklärt und behandelt werden. Das können etwa Blutungen im Magen-Darm-Trakt sein, ein Vitamin-B12-Mangel oder chronische Entzündungen, bei denen aufgenommenes Eisen nicht gut verwertet wird. Da blutverdünnenden Medikamente das Risiko für eine Anämie steigern, empfiehlt es sich zudem, die Indikation kritisch zu prüfen. Sind die Medikamente für die Therapie unverzichtbar, gilt es, den Hämoglobinwert von Betroffenen regelmäßig zu kontrollieren.
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