Rheumapatienten zum Schutz vor Hepatitis A zweimal impfen

Wenn Menschen mit Rheuma Urlaub in Ländern mit erhöhtem Hepatitis-A-Infektionsrisiko planen, sollten Ärzte sie frühzeitig auf die nötige Schutzimpfung hinweisen. Denn vor allem Patienten, die mit Immunsuppressiva behandelt werden, benötigen zwei Impfungen im Abstand von sechs Monaten, um sicher geschützt auf Reisen zu gehen.

90 bis 100 Prozent nach Folgeimpfung

Normalerweise reicht die Einfachimpfung aus, um Patienten gegen HAV zu immunisieren. Innerhalb von zwei Wochen gewährte sie einen 95-prozentigen Schutz gegen die Erreger. Eine niederländische Studie belegt aber: Für Patienten mit Rheumatoider Arthritis unter immunsuppressiver Therapie gilt dies nicht. Die Autoren bestimmten vor Beginn der Studie die anti-HAV-IgG und anti-HAV-IgM-Werte der Teilnehmer und überprüften diese nach einem Monat, sechs, sieben und zwölf Monaten erneut. Nach 24 Monaten kontrollierten sie die Antikörper-Titer zum letzten Mal. Dabei stellen sie fest, dass die Seroprotektion bei den Rheumapatienten unter Immunsuppression erst nach einer zweiten Impfung zwischen 90 und 100 Prozent lag.

 

Kurz vor der Reise aktiv und passiv immunisieren

Als Konsequenz empfehlen die Wissenschaftler, Patienten möglichst vor Beginn einer immunsuppressiven Behandlung gegen HAV zu impfen. Wer bereits entsprechende Medikamente einnimmt, muss mit ausreichend Vorlauf zweimal geimpft werden. Zusätzlich sollten Ärzte bei diesen Patienten nach vier Wochen die Antikörper bestimmen. Nur dann sind verlässliche Aussagen über den Impfschutz möglich. Immunsupprimierte Personen, die erst kurz vor der Reise mit HAV-Impfwunsch in die Praxis kommen, profitieren von einer Kombination von Vakzin und Gammaglobulinen.

 

Quelle:

Ärztezeitung vom 27.05.2015

Medscape Deutschland

 

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