Therapie umstellen
Während des Fastenmonats gibt es für die Gläubigen in der Regel nur zwei Hauptmahlzeiten. Daher müssen Ärzte die Insulintherapie – ob mit Tabletten oder Spritze – an diesen geänderten Rhythmus anpassen. So dürfen Muslime etwa Tabletten im Ramadan tagsüber nicht einnehmen. Vor allem die Dosis derjenigen Medikamente, die Hypoglykämien verursachen können, sollte in den Morgenstunden, wenn nötig, reduziert werden. Für Patienten, die Insulin spritzen, empfehlen Mediziner der Deutschen Diabetes-Hilfe Verzögerungsinsuline. Diabetiker, die vor dem Fasten auf Basalinsulin eingestellt sind, müssen dies auch während des Ramadan nehmen. Manchmal braucht es zum Wohle des Patienten auch deutliche Worte: Schätzt der behandelnde Arzt das Risiko für die Gesundheit zu hoch ein, sollte er vom Fasten abraten.
Selbstmanagement besonders wichtig
Um lebensbedrohliche Hypoglykämien zu vermeiden, müssen insulinpflichtige Diabetiker im Ramadan auch häufiger ihre Blutzuckerwerte überprüfen als sonst. Ärzte sollten den Patienten raten, sofort zum Blutzuckermessgerät zu greifen, wenn sie sich unwohl fühlen, und bei zu niedrigen Werten auch tagsüber schnell wirksame Kohlenhydrate zu sich zu nehmen. Experten der Deutschen Diabetes-Hilfe empfehlen: Liegt der Blutzuckerwert unter 3,3 mmol/l oder höher als 16 mmol/l, sollten Patienten sofort mit dem Fasten aufhören.
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