Prostatakrebs: Risikofaktor Familie

Erkranken Vater oder Bruder an einem Prostatakarzinom, hat auch der Sohn oder Bruder ein erhöhtes Risiko für diese Krebsart. Forscher des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg konnten zeigen, dass das Risiko für Prostatakrebs auch bei Vorstufen ähnlich erhöht ist.

Mann hält Hände an den Gürtel

Gefährliche Vorstufen

Über die Ursachen für Prostatakrebs wissen Wissenschaftler noch wenig. Der stärkste Risikofaktor scheint nach mehreren Studien aber die Familiengeschichte zu sein. So sind invasive Prostatakarzinome bei Familienangehörigen der stärkste Risikofaktor, selbst an einem solchen Prostatakarzinom zu erkranken. In einer großen Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und des Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelbergließ sich nachweisen: Auch bestimmte Vorstufen von Prostatakrebs - z. B. atypische mikroazinäre Proliferation (ASAP) oder prostatische intraepitheliale Neoplasie (PIN) - in der Familiengeschichte erhöhen das Risiko, zu erkranken, deutlich: Tritt bei Verwandten ersten Grades eine Vorstufe von Prostatakrebs auf, ist dies mit einem 1,7-fachen Risiko verbunden, selbst an einem invasiven Prostatakarzinom zu erkranken.

Vorsorge anpassen  

Männer mit einer Vorstufe von Prostatakrebs bei einem Verwandten ersten Grades haben zudem ein 1,7-faches Risiko, an einem invasiven Prostatakarzinom zu sterben - auch im Vergleich zu Männern, die keine Verwandten mit Vorstufen von Prostatakrebs oder einem Prostatakarzinom haben. Darum haben diese Studienergebnisse auch Auswirkungen auf die Prävention. Die Früherkennung muss risikoangepasst erfolgen:  Nicht nur Prostatakrebs, sondern auch Vorstufen davon in der Familiengeschichte sollten in die Beratung familiär belasteter Personen zur Früherkennung und in die Risikoeinschätzung miteinfließen.

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