Neue Risiko-Formel
In ihrer Studie filterten die Wissenschaftler*innen mithilfe von maschinellem Lernen aus 22 Laborparametern sowie aus demographischen Daten und Körpermaßen von 5.000 Studienteilnehmer*innen diejenigen heraus, die zur Vorhersage des Nierenversagens maßgeblich sind. Die neue Risikoformel umfasst die Laborparameter Kreatinin, Albumin, Cystatin C und Harnstoff, alle aus Blutserum gemessen. Zusätzlich gehören der Hämoglobin-Wert und das Albumin-zu-Kreatinin-Verhältnis im Urin zu den Vorhersageparametern.
Zuverlässiger als bisheriger Goldstandard
Die benötigten Laborwerte stehen den Forscher*innen routinemäßig zur Verfügung und sind unkompliziert zu bestimmen. Es zeigte sich, dass die Werte ein drohendes Nierenversagen zuverlässiger vorhersagen als der bisherige Goldstandard, der Tangri-Score. Die Studienergebnisse wurden in drei unabhängigen, internationalen Validierungskohorten, die mehr als 3.000 Patient*innen mit chronischer Nierenerkrankung umfassten, bestätigt. Die Forscher*innen erhoffen sich von der Anwendung des neuen Scores, Patient*innen zu identifizieren, die von einer intensivierten fachärztlichen Betreuung profitieren würden.