Nierengesundheit: Neue Leitlinie zu Entzündungen der Nierenkörperchen erschienen

Durch die menschlichen Nieren fließen täglich rund 1.700 Liter Blut. Dank bestimmter Blutgefäße, der Nierenkörperchen, filtern die Organe giftige Stoffe und Substanzen, die der Körper nicht verwerten kann, aus dem Blut. Bei einer Entzündung der Nierenkörperchen leidet auch die Filterleistung und kann sogar zum Erliegen kommen. Eine neue Leitlinie soll die Früherkennung und Behandlung solcher Entzündungen verbessern.

Das Foto zeigt einen Wegweiser aus Holz. Die rote Spitze weist nach links.
Gina Sanders | Fotolia

Interdisziplinärer Ansatz wichtig

Entzündungen der Nierenkörperchen verursachen weltweit etwa 20-25 Prozent der Fälle von Nierenversagen. Betroffene sind dann auf regelmäßige Blutwäsche (Dialyse) oder eine Transplantation angewiesen. Die Erkrankungen betreffen häufig junge Erwachsene. Umso wichtiger ist es, die sogenannte glomeruläre Nierenkrankheit frühzeitig zu erkennen. Da vielfältige Grunderkrankungen wie zum Beispiel Rheuma und andere Autoimmunerkrankungen die Nierenkörperchen zerstören können, fordern Fachleute in der neuen Leitlinie die fachübergreifende Zusammenarbeit von Ärzt*innen. Früh erkannt, lassen sich die Entzündungen oft noch kontrollieren und ein Fortschreiten der Erkrankung bis hin zum Nierenversagen verhindern.

Nierenfunktion mit Labortests bestimmen

Beim Verdacht auf eine eingeschränkte Filterfunktion der Nieren raten die Autor*innen der Leitlinie zu umfangreichen Labortests. Dazu gehören Messungen auf Eiweiße und rote Blutkörperchen im Urin. Erhöhte Werte sprechen für Nierenschäden. Aus dem Kreatinin- und Cystatin-C-Wert muss zudem die glomerulären Filtrationsrate (GFR) berechnet werden. Bei auffälligen Befunden sorgen sowohl bildgebende Verfahren, die Untersuchung von Gewebeproben als auch weitere Laboruntersuchungen für eine genaue Diagnose.

 

Zur Leitlinie "Diagnose & Therapie von Glomerulonephritiden"

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