Interdisziplinärer Ansatz wichtig
Entzündungen der Nierenkörperchen verursachen weltweit etwa 20-25 Prozent der Fälle von Nierenversagen. Betroffene sind dann auf regelmäßige Blutwäsche (Dialyse) oder eine Transplantation angewiesen. Die Erkrankungen betreffen häufig junge Erwachsene. Umso wichtiger ist es, die sogenannte glomeruläre Nierenkrankheit frühzeitig zu erkennen. Da vielfältige Grunderkrankungen wie zum Beispiel Rheuma und andere Autoimmunerkrankungen die Nierenkörperchen zerstören können, fordern Fachleute in der neuen Leitlinie die fachübergreifende Zusammenarbeit von Ärzt*innen. Früh erkannt, lassen sich die Entzündungen oft noch kontrollieren und ein Fortschreiten der Erkrankung bis hin zum Nierenversagen verhindern.
Nierenfunktion mit Labortests bestimmen
Beim Verdacht auf eine eingeschränkte Filterfunktion der Nieren raten die Autor*innen der Leitlinie zu umfangreichen Labortests. Dazu gehören Messungen auf Eiweiße und rote Blutkörperchen im Urin. Erhöhte Werte sprechen für Nierenschäden. Aus dem Kreatinin- und Cystatin-C-Wert muss zudem die glomerulären Filtrationsrate (GFR) berechnet werden. Bei auffälligen Befunden sorgen sowohl bildgebende Verfahren, die Untersuchung von Gewebeproben als auch weitere Laboruntersuchungen für eine genaue Diagnose.
Zur Leitlinie "Diagnose & Therapie von Glomerulonephritiden"