Neuer Labortipp zur WHO-Leitlinie HCV

In ihrer Leitlinie von 2014 empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), alle Menschen mit erhöhtem Ansteckungsrisiko auf eine HCV-Infektion zu untersuchen. Dazu gehören unter anderem Menschen, die vor 1992 Bluttransfusionen erhalten haben, Drogenkonsumenten, die Rauschgifte spritzen oder Menschen aus Immigrationsgebieten mit hoher HCV-Prävalenz stammen. Ein neuer Labortipp klärt, welche Tests Screening, Therapie und Therapiekontrolle ermöglichen.

Patienten informieren

Für Hepatitis C-Infizierte stehen die Chancen auf Heilung innerhalb der ersten vier Monate nach der Ansteckung besonders gut. Problematisch: Nur ein kleiner Teil der betroffenen Patienten weiß von seiner HCV-Infektion, da diese über lange Jahre  ohne Symptome verlaufen kann. Die Folgen wiegen schwer: Epidemiologen des Robert Koch-Instituts gehen davon aus, dass Folgeschäden verborgener Infektionen wie Leberzirrhose und Leberkarzinome bis 2024 deutlich zunehmen. Ärzte sollten daher das Gespräch mit Patienten suchen, wenn sie Risikofaktoren für eine HCV-Infektion vermuten.

 

Viruslast und Genotyp bestimmen

Im Rahmen des Screenings wird in der Regel zunächst ein Test auf HCV-Antikörper durchgeführt. Um zwischen einer ausgeheilten und einer aktiven Infektion zu differenzieren, muss noch ein Test auf HCV-Antigen oder HCV-RNA erfolgen. Kommt bei einer HCV-Infektion eine antivirale Therapie in Frage, so ist zunächst eine HCV-Genotyp-Bestimmung zur Auswahl der geeigneten Therapie erforderlich. Um zu messen, wie gut die Patienten auf ihre Behandlung ansprechen, müssen Mediziner vor, während und nach Abschluss der Therapie die HCV-RNA quantitativ bestimmen lassen.

 

Labortipp HCV-Screening zum Download

 

Quellen:

Weltgesundheitsorganisation

Robert Koch Institut, EpidBull 31/2014

 

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