Neuer Biomarker für Herzgesundheit vorgeschlagen

Autoantikörper, die sich gegen den Chemokin-Rezeptor 3 (CXCR3) richten, beeinflussen die Entwicklung von kardiovaskulären Erkrankungen. In einer Studie stellten Wissenschaftler*innen fest: Je mehr Autoantikörper nachweisbar waren, umso höher war das Risiko, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln. Daher schlagen die Studienautor*innen den Nachweis von Autoantikörper gegen CXCR3 als einen neuen Biomarker mit prognostischem Wert vor.

verschrumpelter roter, herzförmiger Luftballon
Jörg Lantelme | Fotolia Jörg Lantelme | Fotolia

Fast alle Studienteilnehmenden mit Autoantikörper

CXCR3 ist ein Proteinrezeptor, der insbesondere an der Oberfläche von Immunzellen vorkommt. In einer großangelegten Bevölkerungsstudie untersuchten die Wissenschaftler*innen das Vorkommen und die Bedeutung von Auto-antikörpern gegen CXCR3 für die kardiovaskuläre Gesundheit in der Allgemeinbevölkerung (rund 5.000 Teilnehmende aus der Rhein-Main-Region).  Die Studienteilnehmer*innen waren zu 48 Prozent weiblich und zwischen 44 und 66 Jahre alt. Sie hatten keine Autoimmunerkrankungen, Tumorerkrankungen oder Infektionskrankheiten. Bei fast allen Teilnehmenden konnten die Wissenschaftler*innen Autoantikörper gegen CXCR3 messen.

Autoantikörper ermöglichten zuverlässig Prognosen

Traten die Antikörper vermehrt über mehrere Jahre hinweg auf, stieg das Sterberisiko sowie das Risiko für Herzmuskelschwäche und weitere schwerwiegende Herz-Kreislauf-Ereignissen. Die Prognosen mithilfe der Autoantikörper gegen CXCR3 war unabhängig von allen etablierten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie beispielsweise Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck. Somit kommt der Nachweis von Autoantikörpern gegen CXCR3 als neuer Biomarker für die Entstehung von entzündlichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Betracht.

Quelle:

Ärzteblatt

 

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